Orry Mittenmayer, ein Name, der in der Welt der Lieferdienste für Furore sorgt! Einst als Radkurier für Deliveroo tätig, hat er sich nun zu einem der bekanntesten Gewerkschafter Deutschlands entwickelt. In seinem neuen Buch „Ausgeliefert“ schildert er eindrucksvoll seine Erfahrungen und die Herausforderungen, die er als Kurier meistern musste. Wie [fr.de](https://www.fr.de/hessen/er-macht-gewerkschaften-wieder-cool-93402439.html?womort=Kassel) berichtet, ist Mittenmayer nicht nur ein Kämpfer für bessere Arbeitsbedingungen, sondern auch ein leidenschaftlicher Verfechter der sozialen Gerechtigkeit.
In Kassel, wo er mittlerweile lebt und studiert, hat er sich einen Namen gemacht. Der 32-Jährige, der mit einer Hörbehinderung geboren wurde, hat sich nie von seinen Herausforderungen aufhalten lassen. Sein Buch, das am 9. November 2024 veröffentlicht wurde, ist mehr als nur eine Autobiografie; es ist ein leidenschaftliches Plädoyer für Solidarität und Engagement. Mittenmayer beschreibt, wie er trotz aller Widrigkeiten und Vorurteile seinen Weg gegangen ist und dabei die Gewerkschaften in ein neues Licht rückt.
Ein Leben im Kampf für die Rechte der Arbeiter
Mittenmayer, der als Vorsitzender des ersten Betriebsrats von Deliveroo Schlagzeilen machte, hat die Kampagne „Liefern am Limit“ mitinitiiert, die sich für die Rechte der Radkurier einsetzt. In seinem Buch thematisiert er die prekären Arbeitsbedingungen, unter denen die Kuriere leiden. „Es ist eine unanständige Rechnung, überteuertes Essen auszuliefern und die Mitarbeiter mies zu bezahlen“, erklärt er und fordert eine faire Entlohnung für die harte Arbeit der Kuriere.
Er selbst hat in Neun-Stunden-Schichten bis zu 100 Kilometer zurückgelegt, während er gleichzeitig sein Abitur nachholte. „Ich weiß bis heute nicht, wie ich das hingekriegt habe“, gesteht er. Die Realität sah oft anders aus, als die Firmen es darstellen. Statt eines Fitnessstudios war es für die Kuriere ein harter Job, der sie oft an ihre Grenzen brachte.
Ein Aufruf zur Solidarität
Mittenmayer ist sich der Herausforderungen bewusst, die mit dem Bestellen von Lieferdiensten verbunden sind. „Man muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn man Essen bestellt“, sagt er. „Sonst wären Tausende Mitarbeitende arbeitslos.“ Er ermutigt die Menschen, weiterhin zu bestellen, aber auch, fair zu entlohnen und Trinkgeld zu geben, um die Lebensqualität der Kuriere zu verbessern. „Trinkgeld kann entscheidend dafür sein, ob man die Haferflocken zum Frühstück mit Wasser oder mit Milch anmischt“, so Mittenmayer.
Seine Stimme hat Gewicht, und das zeigte sich auch bei einer großen Demo gegen Rechtsextremismus, die er mitorganisierte. Vor 5000 Menschen auf dem Kasseler Friedrichsplatz hielt er eine mitreißende Rede und forderte die Menschen auf, sich den Gewerkschaften anzuschließen. „Wir haben so viele Menschen von links bis konservativ zusammengebracht, die sonst nicht zusammenfinden würden“, freut sich der Sozialdemokrat über den Erfolg der Veranstaltung.
Mittenmayer ist nicht nur ein Kämpfer für die Rechte der Radkurier, sondern auch ein Symbol für Hoffnung und Veränderung. Sein Buch „Ausgeliefert“ ist ein Aufruf zur Solidarität und ein Appell, die Stimme für die Schwächeren zu erheben. Wie [hna.de](https://www.hna.de/kassel/er-kaempft-nicht-nur-fuer-radkuriere-92860886.html) berichtet, ist er ein Vorbild für viele, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen wollen.
In einer Zeit, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht, ist Mittenmayers Engagement wichtiger denn je. Sein Buch und seine Aktivitäten in der Gewerkschaft sind ein Lichtblick für all jene, die an eine gerechtere Welt glauben. „Die vielleicht größte Ungerechtigkeit ist die Geburtenlotterie“, schreibt er und fordert uns alle auf, aktiv zu werden und für eine bessere Zukunft zu kämpfen.