Köln

Der Boxeraufstand: Koloniale Schatten in Kölns Straßen und Museen

Im dritten Teil der Podcast-Reihe „Kolonialismus im Rheinland“ wird der brutale Einsatz deutscher Soldaten während des Boxeraufstands in China unter Kaiser Wilhelm thematisiert, der zwischen 1879 und 1918 nicht nur das deutsche Kolonialstreben prägte, sondern auch in Köln durch Umbenennungen und die Ehrung der Täter im Stadtbild weiterhin ein Kulturerbe der Gewalterfahrung darstellt.

Der Kolonialismus hat auch im Rheinland Spuren hinterlassen, die wir heute kritisch hinterfragen sollten. Besonders in Köln wird deutlich, wie die Vergangenheit weiterhin in unserem Stadtbild präsent ist und dabei eine ambivalente Debatte auslöst.

Das Erbe der Kolonialzeit in Köln

In Köln gibt es zahlreiche Denkmäler, Straßen und Viertel, die an die kolonialen Ambitionen Deutschlands erinnern. Ein Beispiel dafür ist das Chinesenviertel in Neuehrenfeld, das auf eine Umbenennung drängt. Der Bezirksbürgermeister Volker Spelthann von den Grünen äußerte sich dazu in einem Interview mit „True Crime Köln“ und stellte fest, dass derzeit keine Veränderungen in dieser Hinsicht diskutiert werden.

Die Rolle des Kölner Stadt-Anzeiger und des Podcasts

Die Podcast-Reihe „Kolonialismus im Rheinland“ des Kölner Stadt-Anzeiger beleuchtet diese Problematik. Im dritten Teil, betitelt „Boxeraufstand und Raubkunst – Gewalterfahrung als Kulturerbe“, setzen sich die Hosts Laura Ostenda und Helmut Frangenberg mit der Rolle des deutschen Kaiserreichs während des Boxeraufstands in China auseinander. Ihre Recherchen öffnen einen Blick auf die Grausamkeiten, die oft in Vergessenheit geraten.

Kriegserklärungen und Tätergedächtnis

Ein historischer Rückblick zeigt, wie Kaiser Wilhelm II. mit seinen martialischen Worten deutsche Soldaten nach China entsandte, um den Boxeraufstand niederzuschlagen. Diese Äußerungen, bekannt als „Hunnenrede“, stehen exemplarisch für die brutalen Methoden des Kaiserreichs, das während seiner Kolonialzeit nicht nur globalen Einfluss erlangen, sondern auch gewaltsame Konflikte führen wollte. Es ist wichtig, diese Zusammenhänge zu reflektieren und sich der Täterperspektive bewusst zu werden, die in vielen Geschichtsbüchern und Denkmälern abgebildet ist, während die Stimmen der Opfer oft ignoriert werden.

Auswirkungen auf die Gesellschaft heute

Die Auseinandersetzung mit diesen Themen ist besonders relevant für die gegenwärtige Gesellschaft. Der Podcast regt zur Diskussion darüber an, welche Rolle Museen heute spielen sollten, insbesondere das Rautenstrauch-Joest-Museum, welches sich mit den kulturellen Erbe und den Hinterlassenschaften des Kolonialismus beschäftigt. Welche Verantwortung trägt die heutige Generation, um aus der Geschichte zu lernen? Was bedeutet es, Denkmäler der Täter zu ehren, während die Geschichten der Leidenden nicht erzählt werden?

Fazit

Die Kritiken und Diskussionen zu Kolonialdenkmalen und deren Gedenken in Städten wie Köln nehmen an Fahrt auf. Es ist an der Zeit, diese Themen ernsthaft zu beleuchten und zu diskutieren, um ein respektvolles und gerechtes kulturelles Erbe zu fördern. Die Podcast-Serie von „True Crime Köln“ bietet dazu eine wertvolle Plattform und verweist auf die Notwendigkeit eines kritischen Gedächtnisses. Die Folgen sind überall über bekannte Streaming-Portale und die Homepage des Kölner Stadt-Anzeiger zu hören.

Für weitere Informationen besuchen Sie: Kölner Stadt-Anzeiger.

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