Im Herzen von Köln am Neumarkt unterzieht sich die größte Buchhandlung der Stadt, die Mayersche, einem umfassenden Umbau. Seit Januar 2023 wird der dreistöckige Verkaufsraum von 3.800 Quadratmetern kontinuierlich überarbeitet, während das Geschäft geöffnet bleibt. Die mit Spannung erwarteten Veränderungen zielen darauf ab, die Buchhandlung zu einem einladenderen und erlebnisorientierten Ort zu machen.
Eine Generalüberholung für die Mayersche
Die Buchhandlung, die seit 1998 ihre Pforten in der Neumarkt-Galerie geöffnet hat, erhält dringend benötigte Renovierungen. Der Umbau umfasst neue Deckenverkleidungen und hellere Holzfußböden, die bereits im obersten Stockwerk sichtbar sind. Innovative Ideen wie ein Café mit mehr Sitzplätzen, das an die Fensterfront verlagert wurde, steigern die Attraktivität für die Kunden.
Die Stimmung unter den Mitarbeitern
Für die Mitarbeiter ist der Umbau eine Herausforderung, wie Elke Steinhanses, Bereichsleiterin des Buchhandelsunternehmens Thalia, feststellt. „Das ist wie eine OP am offenen Herzen“, beschreibt sie die Situation. Doch die Stimmung ist überwiegend positiv. Die Kunden zeigen Interesse an den Veränderungen, und die Mitarbeiter sind bereit, Unterstützung zu leisten, auch wenn die Bücher ständig umgeräumt werden müssen.
Ein Raum für gemeinschaftliches Erleben
Die Mayersche folgt mit den Renovierungen einem aktuellen Trend, bei dem Buchhandlungen als Orte des Verweilens und des Erlebens gestaltet werden sollen. „Unsere Kunden möchten sich setzen, lesen und die Atmosphäre genießen“, so Steinhanses. Unter anderem wird es im Erdgeschoss Gondeln geben, die an die Rheinseilbahn erinnern und zum Entspannen einladen. In der Kinderabteilung wird zudem eine Rutsche installiert, ein Hinweis auf die nostalgische Tradition früherer Kinderbuchabteilungen.
Übergangsprojekte während des Umbaus
Um den Umbauprozess sichtbar und erlebbar zu machen, wird die Buchhandlung temporär in verschiedene Bereiche unterteilt. Kunden können die laufenden Veränderungen beobachten, und Besondere Hinweise und Absperrungen leiten sie durch die umgestalteten Räume. Das Projekt präsentiert sich als „Kulturbaustelle“, ein Begriff, der für die dynamische und kreative Atmosphäre steht, die während der Umbauarbeiten herrscht.
Das Café „Kaffeefleck“ gewinnt an Beliebtheit
Mit der Verlagerung des Cafés „Kaffeefleck“ an die Fensterfront sind auch die Sitzmöglichkeiten gestiegen. Christopher Rebmann berichtet von einer Zunahme von Gästen, die hier ihre Mittagspause verbringen. Die Hängesessel in der Reiseabteilung erfreuen sich großer Beliebtheit; diese innovativen Sitze haben sich schnell zu einem Treffpunkt für viele Leser entwickelt.
Die Zukunft der Mayerschen
Die Umbauarbeiten sollen im Oktober abgeschlossen sein. Eine vorübergehende Schließung während dieser Zeit war nie geplant, da die Mayersche als zentraler Ort für Kultur und Bildung in Köln positioniert bleibt. Der Standort hat sich als bedeutend erwiesen und zieht auch in Zeiten digitalen Wandels viele Kunden an. Beliebte Literaturkategorien konzentrieren sich derzeit auf Titel, die in sozialen Medien, insbesondere auf TikTok, beworben werden.
Am Ende des Projekts wird ein Fest zur Wiedereröffnung gefeiert, bei dem der neue Name „Thalia Mayersche“ an der Fassade prangert. Diese Investition in die Zukunft des Buchhandels verdeutlicht das Engagement für den Standort Köln und zeigt, dass physische Buchhandlungen nach wie vor einen wichtigen Platz in der Gesellschaft einnehmen.
– NAG
