Krefeld

Insolvenz des Solaranlagen-Herstellers Bosswerk: Was Kunden wissen müssen

Der deutsche Solaranlagen-Hersteller Bosswerk aus Nettetal meldete am 24. Juli 2024 Insolvenz an, was für viele Kundinnen und Kunden bedeutet, dass sie beim Kauf vor diesem Datum möglicher Weise leer ausgehen könnten, während das Unternehmen versucht, sich zu sanieren.

Die Meldung über die Insolvenz eines prominenten Herstellers von Solaranlagen wirft Fragen über die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Unternehmen in der erneuerbaren Energiebranche auf. Bosswerk, das mit seiner Marke GreenAkku bekannt wurde, meldete am 24. Juli Insolvenzantrag beim Amtsgericht Krefeld an. Dies könnte für viele Kunden weitreichende Folgen haben.

Wachsende Unsicherheit im Solarmarkt

Das Unternehmen Bosswerk ist seit 2010 auf dem Markt tätig und hat bisher rund 500.000 Photovoltaikanlagen verkauft. Die Insolvenz wurde notwendig, da der Solarmarkt in Deutschland zunehmend Schwierigkeiten hat, was die finanzielle Stabilität vieler Anbieter betrifft. Auch wenn der Geschäftsbetrieb vorerst aufrechterhalten werden soll, sind die 100 Mitarbeitenden vorerst gesichert, was jedoch nicht für die Kunden gilt, die auf ihre Bestellungen warten.

Was Kunden beachten sollten

Für Kundinnen und Kunden, die vor dem 24. Juli Bestellungen aufgegeben haben und noch auf die Lieferung warten, besteht die Gefahr, dass sie leer ausgehen. Diese Kunden gelten nach Insolvenzrecht als Gläubiger und können ihre Forderungen in die sogenannte Insolvenztabelle eintragen lassen, wobei die Realisierbarkeit ihrer Ansprüche ungewiss ist. „Verbraucher sollten sich darauf einstellen, dass die Ausschüttungen aus der Insolvenzmasse in der Regel sehr gering sind“, erklärt Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale NRW.

Wichtige Tipps zur Vermeidung von Verlusten

Die Verbraucherzentrale rät dringend davon ab, bei einem insolventen Unternehmen Vorkasse zu leisten, um das finanzielle Risiko zu minimieren. Kunden sollten sicherstellen, dass die Ware erst bezahlt wird, wenn sie diese auch erhalten haben, um einen Verlust bei einer möglichen Insolvenz zu vermeiden. Im Falle mangelhafter Ware müssen Ansprüche direkt beim Insolvenzverwalter geltend gemacht werden, was weitere Unsicherheiten mit sich bringt.

Branchenübergreifende Herausforderungen

Die Insolvenz von Bosswerk ist nicht ein Einzelfall. Der Solarmarkt hat in diesem Jahr mehrere Rückschläge erlebt, mit Insolvenzen in der Branche und darüber hinaus. Dies wirft die Frage auf, wie nachhaltig die aktuellen Geschäftsmodelle in der Energiebranche sind und ob die Verbraucher in der Zukunft mehr Schutz benötigen. Der Fall zeigt deutlich, dass Unternehmen in diesem aufstrebenden Markt nicht immer sicher sind und dass Verbraucher vorsichtig sein sollten, wenn sie in aufstrebende Technologien investieren.

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