Es war einmal eine glanzvolle Idee, die sich in Mecklenburg-Vorpommern aus entmutigenden Zeiten der Corona-Pandemie zu erheben schien. Die Plattform „GOMEVO“ wurde im Frühjahr 2020 ins Leben gerufen, um dem erschöpften Einzelhandel in der Region unter die Arme zu greifen. Mit visionären Gedanken wollte man Händler unterstützen, indem man ihnen eine digitale Bühne bot, um ihre Produkte online anzubieten, während die Geschäfte aufgrund von Lockdowns geschlossen bleiben mussten. Diese Initiative, die zu einem vielfältigen Online-Marktplatz reifen sollte, wird nun jedoch im Dezember 2024 eingestellt, wie das Innen- und Digitalisierungsministerium mitteilte.
Doch am Ende bleibt vom ursprünglichen Glanz nicht viel. Laut dem Bericht von Presseportal konnten die gesteckten wirtschaftlichen Ziele nicht erreicht werden, was zur Entscheidung führte, das Projekt zu beenden. Diese Plattform, die ursprünglich als Antwort auf die drängenden Bedürfnisse des Einzelhandels konzipiert wurde, konnte trotz finanzieller Unterstützung der Landesregierung bis Ende 2024 nicht nachhaltig funktionieren. Die Kostendeckung, die die Regierung sich als Ziel gesetzt hatte, bleibt in weiter Ferne. Händler und Kunden wurden über den konkreten Zeitplan informiert: Der aktive Betrieb soll bis zum 30. November 2024 aufrechterhalten werden, danach wird der Zugang zur Plattform bis Jahresende bestehen bleiben.
Albern hohe Kosten, enttäuschende Ergebnisse
Unglaublich aber wahr: Die Steuerzahler von Mecklenburg-Vorpommern müssen einmal mehr für ein enttäuschendes Projekt einspringen. Der Online-Shop, der Hunderte von Tausenden Euro verschlang, erwirtschaftete lediglich einen mageren Umsatz von unter 2000 Euro. Nordkurier weist auf eine Investition von über einer Million Euro hin, die bis jetzt mit enttäuschenden Ergebnissen einhergeht. Dabei wurden erneut Mittel aus dem MV-Schutzfonds, der zur Bekämpfung der pandemiebedingten wirtschaftlichen Einbußen eingerichtet wurde, in die Plattform gesteckt.
Die Kritik an diesem sinkenden Schiff ist laut und unüberhörbar. Der Bund der Steuerzahler und Oppositionspolitiker fordern eine sofortige Überprüfung dieser ineffizienten Mittelverwendung. Die enttäuschenden Zahlen geben den Kritikern recht, die seit Langem vor einem wirtschaftlichen Misserfolg warnen. Trotz der besten Absichten kann die Enthusiasmus-Dämpfung der Regierung nicht ignoriert werden, die Glauben an eine Wende hat, während die Realität eine andere Sprache spricht.
Ein Blick in die Zukunft
Trotz aller Mängel hat das Innenministerium weiterhin Hoffnung auf eine erfolgreiche Umsetzung der Plattform. Man plant, in der Zeit bis zur tatsächlichen Schließung bis Ende 2024, gezielte Marketingmaßnahmen für Endkunden zu ergreifen, um die Sichtbarkeit der Händler zu erhöhen. Man möchte dem Projekt noch einen letzten Schub geben, bevor das Licht endgültig ausgeht. Die Kritiker jedoch, wie der AfD-Abgeordnete Martin Schmidt, sehen darin eine Strafe für die Steuerzahler und eine verpasste Chance für echte unternehmerische Initiative.
Die dreijährige Reise der GOMEVO-Plattform ist symbolisch für das Ringen des Einzelhandels mit den Herausforderungen der modernen Wirtschaft. Der Vergleich der Kosten und der tatsächlichen Vorteile ist eklatant. Während die Käufer zur Normalität zurückkehren, bleibt die Plattform von Ernsthaftigkeit und Nutzerkarrieren weit entfernt. Allen Beteiligten bleibt nur, die Lehren aus diesem lukrativen Experiment zu ziehen und zukunftswirken unternehmerische Alternativen in Betracht zu ziehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Projekt vielversprechend begann, jedoch in der Praxis auf die harten Realitäten des Marktes stieß. Mit einem beeindruckenden Budget hat der Traum des digitalen Einzelhandels bislang kaum Früchte getragen. Die Vision, lokale Händler zu vereinen, steht nun auf der Kippe, während das Geld der Steuerzahler weiter in den Sand gesetzt zu werden droht.