Mannheim. Das 73. Filmfestival Mannheim-Heidelberg hat am Donnerstagabend seine Pforten geöffnet und verspricht ein aufregendes cineastisches Erlebnis. Programm-Manager Tim Moeck, der bereits bei den großen Festspielen wie Cannes und Venedig nach den besten Filmen Ausschau hält, hat einige persönliche Geheimtipps für die Besucher. „Man gehört zu den allerersten Personen, die ein Werk begutachten dürfen. Das ist eines der Privilegien dieses Jobs“, erklärt Moeck, der mit seiner Erfahrung aus der Filmhochschule München und als Drehbuchdozent einen einzigartigen Blick auf die Filme hat. Er sucht nach Originalität und Filmemachern, die man „zwischen den Bildern spüren kann“, wie er poetisch formuliert, und das macht seine Auswahl besonders spannend.
Ein Film, der die Jury und Moeck gleichermaßen begeistert hat, ist „April“ von der georgischen Regisseurin Dea Kulumbegashvili. „Im Gremium herrschte totale Einigkeit: Ihr Film ist mindestens einer der drei besten Filme des Jahres“, betont Moeck. Die Geschichte der Geburtshelferin Nina (Ia Sukhitashvili) bietet eine herausfordernde und zugleich berührende Kinoerfahrung. „Man muss diesen Film sehen!“, ruft er begeistert aus. Diese Leidenschaft für das Kino und die Geschichten, die erzählt werden, ist es, die das Festival so besonders macht.
Einblicke in die Auswahl
Ein weiterer Film, den Moeck ans Herz legt, ist „Across the Sea“. Dieses Drama von Saïd Hamich Benlarbis erzählt eine Migrationsgeschichte, die einen neuen Blick auf das Thema eröffnet. „Es geht um jemanden, der aus Marokko übers Mittelmeer nach Frankreich kommt und dort um seinen legalen Status kämpfen muss“, erläutert Moeck. Doch die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung, als der Protagonist von einem Polizisten und dessen eigenwilliger Familie aufgenommen wird. „Dieser packende Wettbewerbsbeitrag erzählt etwas über die Gegenwart und weitet gleichzeitig unsere Perspektive“, so der Programm-Manager.
Die dritte Empfehlung von Moeck ist „Universal Language“, ein kanadischer Kandidat für den Auslands-Oscar. Diese Komödie von Matthew Rankin erinnert an die frühen Werke von Wes Anderson und spielt auf humorvolle Weise mit den Konventionen des Films. „Es sei quasi unmöglich, den Inhalt dieses schrägen Werks zusammenzufassen, aber meine Kollegen und ich haben uns kaputtgelacht“, erzählt Moeck mit einem Schmunzeln. Solche Filme sind es, die das Festival zu einem Ort der Entdeckung und des Staunens machen.
Ein Festival voller Entdeckungen
Das IFFMH hat sich der Förderung von Debütanten verschrieben und bietet eine Plattform für neue Talente, die frische Perspektiven ins Kino bringen. Tim Moeck, der zum dritten Mal das Festivalprogramm mitkuratiert, ist stolz darauf, Teil dieses kreativen Prozesses zu sein. „Die Arbeit beim IFFMH bedeutet für mich einen 180-Grad-Perspektivwechsel“, erklärt er. Sein Engagement für die Filmkunst und die Unterstützung junger Filmemacher sind der Schlüssel zu einem erfolgreichen Festival.
Die Mischung aus etablierten Filmemachern und aufregenden neuen Talenten macht das Festival zu einem Muss für jeden Filmfan. Die Auswahl an Filmen ist vielfältig und bietet für jeden Geschmack etwas. „Man muss einfach die Filme sehen, die hier präsentiert werden“, schließt Moeck. Das Festival ist nicht nur eine Feier des Kinos, sondern auch eine Einladung, die Geschichten zu entdecken, die unsere Welt prägen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das 73. Filmfestival Mannheim-Heidelberg ein aufregendes Programm bietet, das sowohl etablierte als auch aufstrebende Talente präsentiert. Tim Moecks Empfehlungen sind nur der Anfang einer Reise durch die faszinierende Welt des Films. Die Besucher dürfen sich auf unvergessliche Kinoerlebnisse freuen, die zum Nachdenken anregen und die Sinne berauschen.