In einem überraschenden Wendepunkt hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) und Dieter Ripberger, der Geschäftsführende Direktor des Staatstheaters Kassel, ihre Zusammenarbeit beendet. Diese Entscheidung kommt nach einer turbulenten Zeit, in der Ripberger gegen seine Freistellung klagte, die ihm im September 2024 gegen seinen Willen auferlegt wurde. Laut einer Pressemitteilung des Ministeriums wurde die Einigung nun offiziell bekannt gegeben, was für viele Beobachter unerwartet kam, wie Nachtkritik berichtete.
Staatsminister Timon Gremmels äußerte sich dankbar über Ripbergers Engagement und die wertvollen Impulse, die er dem Staatstheater Kassel gegeben hat. Besonders hervorgehoben wurde seine Rolle bei der Entwicklung der Interimsspielstätte auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne I. Gremmels betonte, dass Ripberger durch seine Arbeit im Finanzbereich die Grundlagen für die kommende Spielzeit gelegt hat. „Ich bedaure es, die Zusammenarbeit mit ihm nicht fortsetzen zu können“, sagte Gremmels und würdigte Ripbergers Leistungen in einer schwierigen Phase für das Theater.
Ein turbulentes Kapitel
Dieter Ripberger selbst hat sich in der Pressemitteilung des Ministeriums zu seiner Zeit am Staatstheater geäußert. Er erklärte, dass es ihm eine Ehre gewesen sei, das Theater durch bedeutende strategische Projekte zu begleiten. „Gemeinsam mit einem engagierten Team konnte ich an einer zukunftsorientierten Ausrichtung des Staatstheaters arbeiten“, so Ripberger. Er dankte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Vertrauen und Engagement sowie dem Intendanten Florian Lutz für die gute Zusammenarbeit.
Die Hintergründe zu seiner Freistellung bleiben jedoch im Dunkeln. Trotz der Klage gegen seine Entlassung und der Unterstützung durch Lutz gab es keine weiteren Informationen zu den Gründen für diese drastische Maßnahme. Das Ministerium hat sich auf Anfragen nicht geäußert, was die Situation noch mysteriöser macht, wie Hessisches Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur berichtete.
Die Zukunft des Staatstheaters
Mit der Beendigung von Ripbergers Amtszeit steht das Staatstheater Kassel vor einer ungewissen Zukunft. Die von ihm initiierten strukturellen Prozesse und strategischen Impulse zur Verwaltungsmodernisierung werden jedoch weiterhin nachwirken, wie Gremmels betonte. „Diese werden auch nach seinem Ausscheiden fortwirken“, fügte er hinzu.
Die Entscheidung, Ripberger zu entlassen, wirft Fragen auf, die möglicherweise noch lange im Raum stehen werden. Die Theaterlandschaft in Kassel wird sich nun neu orientieren müssen, während die Suche nach einem neuen Geschäftsführer beginnt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich das Staatstheater unter neuer Leitung entwickeln wird.