Die Zahl der angebotenen Lehrstellen im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck ist drastisch gesunken. Von Oktober 2023 bis September 2024 wurden nur 3.128 Ausbildungsplätze gemeldet – ein Rückgang um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Währenddessen haben sich 2.602 Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, was einem Anstieg von 14,5 Prozent entspricht. Markus Dusch, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck, betont, dass Unternehmen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage vorsichtiger werden und zunehmend direkt über Schulen und Messen Kontakt zu Jugendlichen suchen.
Die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer berichten ebenfalls von einem leichten Rückgang bei den neuen Ausbildungsverträgen. Bis zum 31. Oktober wurden in Lübeck 516 neue Verträge registriert, was sechs weniger als im Vorjahr bedeutet. Besonders betroffen sind Berufe im Lebensmittelhandwerk und in der Metallverarbeitung. Gleichzeitig gibt es jedoch Berufe mit einem hohen Bedarf an Auszubildenden, wie Anlagenmechaniker und Elektroniker, bei denen Unternehmen gerne mehr Plätze besetzen würden. Landesweit sind von rund 17.500 Ausbildungsstellen noch 3.260 unbesetzt, während etwa 1.700 Bewerber ohne Lehrstelle sind. Die Arbeitsagentur appelliert an Jugendliche, sich rechtzeitig zu bewerben, da viele Ausbildungsplätze noch zur Verfügung stehen.