Magdeburg

Neuer Therapieansatz aus Magdeburg: Fortschritte gegen Krebs und Autoimmunerkrankungen

Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben am 29. Juli 2024 einen neuartigen Ansatz zur Blockierung des kontrollierten Zellsterbens, der Apoptose, entdeckt, was potenziell die Entwicklung neuer Therapien gegen neurodegenerative und Autoimmunerkrankungen vorantreiben könnte.

Neuer therapeutischer Ansatz gegen neurodegenerative Erkrankungen

Wissenschaftler:innen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben einen vielversprechenden Fortschritt in der Behandlung von Krankheiten wie Alzheimer und Multipler Sklerose erzielt. Dieser neue Ansatz könnte potenziell die Lebensqualität von tausenden Betroffenen verbessern und zeigt die Innovationskraft der Forschung an der Universitätsmedizin Magdeburg.

Die Entdeckung im Detail

In einer bemerkenswerten Studie, die kürzlich im angesehenen Journal Cell Chemical Biology publiziert wurde, entwickelten Forschungsgruppen der Medizinischen Fakultät ein synthetisches Peptid, das entscheidend für die Regulierung des Zelltods ist. Der kontrollierte Zelltod, bekannt als Apoptose, ist ein natürlicher Prozess, der allerdings bei vielen Erkrankungen gestört ist. Um diesen Mechanismus besser zu verstehen und therapeutisch zu nutzen, wurde ein Schlüsselregulatorprotein, die Procaspase-8, blockiert. Diese Erkenntnis könnte sich in Zukunft als grundlegend für die Entwicklung neuer Medikamente herausstellen.

Bedeutung der Forschung

Die Forschung zur Apoptose ist von großer Relevanz, da ein Ungleichgewicht in diesem Prozess mit zahlreichen Krankheiten in Verbindung gebracht wird. Professor Dr. Inna Lavrik, die die projektleitende Arbeitsgruppe führt, betont: „Alle Krankheiten in unserem Körper sind mit einer Dysregulation der Apoptose verbunden. Um neue Therapieansätze zu entwickeln, ist es fundamental, Substanzen zu finden, die diesen Prozess gezielt beeinflussen können.“ Diese Arbeiten könnten nicht nur für die Behandlung von Krebs, sondern auch für neurodegenerative Erkrankungen von Bedeutung sein und das Potenzial für neue Therapien bieten.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor

Die Stärke dieser Forschungsanstrengung beruht auf ihrer Interdisziplinarität. Das Team arbeitet in enger Kooperation mit anderen Institutionen, darunter das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme. Durch die Kombination von Fachwissen aus Bereichen wie Strukturbiologie, Pharmakologie und Systembiologie sind die Wissenschaftler:innen in der Lage, vielschichtige biomedizinische Fragestellungen zu adressieren. Die angewandten Methoden der mathematischen Modellierung und der quantitativen experimentellen Medizin eröffnen neue Perspektiven für die Entwicklung effektiver Therapien.

Zukunftsperspektiven

Die Ergebnisse dieser Forschung stehen am Anfang eines vielversprechenden Weges in der Therapie von Krankheiten, die bisher als besonders herausfordernd galten. Mit einer zunehmenden Anzahl von Forschungsarbeiten in diesem Bereich ist zu hoffen, dass die neu entwickelten Ansätze nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der klinischen Praxis Anwendung finden. Der Standort Magdeburg hat sich als hot spot für innovative medizinische Forschung etabliert, was auch zukünftige Fortschritte in der Behandlung von neurodegenerativen und Autoimmunerkrankungen bekräftigt.

Für weitere Informationen steht Professor Dr. Inna Lavrik (Leiterin AG Translationale Entzündungsforschung, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) unter der Telefonnummer +49 391 67-54767 zur Verfügung.

NAG

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