In einem dramatischen Wendepunkt haben die Beschäftigten von Putzmeister in Gründau-Rothenbergen beschlossen, in einen unbefristeten Streik zu treten. Diese Entscheidung, die die Zukunft von rund 250 Arbeitsplätzen betrifft, wurde von der Kreisspitze des Main-Kinzig-Kreises, einschließlich Landrat Thorsten Stolz und Erstem Kreisbeigeordneten Andreas Hofmann, mit voller Solidarität unterstützt. Laut einem Bericht von GNZ ist der Streik eine Reaktion auf die Weigerung der Unternehmensführung, Vorschläge zur Sicherung der Arbeitsplätze zu akzeptieren. Die Belegschaft hatte in den letzten Monaten wiederholt Gespräche angeboten, die jedoch allesamt abgelehnt wurden.
„Für die Männer und Frauen im Werk, genauso für ihre Familien und das Umfeld, sind das schwere Tage. Aber der Arbeitskampf, den sie führen, ist wichtig“, betonten die Kreisvertreter in einer gemeinsamen Mitteilung. Der Kreisausschuss hatte zuvor versucht, im Hintergrund Vermittlungsversuche zu unterstützen, doch alle Bemühungen, eine Lösung zu finden, sind gescheitert. „Wenn eine Seite so hart mauert, zeigt die andere Seite ihren Kampfgeist“, so die Kreisspitze.
Streik in Berliner Kitas droht
Währenddessen brodelt es auch in Berlin: Das Landesarbeitsgericht entscheidet voraussichtlich am Freitag über einen geplanten unbefristeten Streik in den kommunalen Kitas der Hauptstadt. Die Gewerkschaft Verdi hatte ursprünglich einen Streik ab dem 30. September angekündigt, doch das Arbeitsgericht hatte diesen untersagt. Verdi geht nun in Berufung, und sollte das Gericht das Verbot aufheben, könnte der Streik bereits am Montag beginnen, wie rbb24 berichtet.
Insgesamt sind etwa 35.000 Kinder von dieser Entscheidung betroffen. Die Gewerkschaften fordern, dass die Erzieher in den Kitas entlastet werden, insbesondere durch verbindliche Regelungen zur maximalen Anzahl von Kindern pro Erzieherin. Dies ist besonders wichtig, da die Belastung für die Erzieherinnen und Erzieher in den letzten Jahren stark zugenommen hat.
Konflikt zwischen Senat und Gewerkschaften
Der Senat von Berlin hat bisher Tarifverhandlungen abgelehnt und argumentiert, dass eine einseitige Entscheidung nicht möglich sei, da das Land Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ist. Diese „unkonstruktive Haltung“ wird von Verdi als Provokation angesehen, die den Streik geradezu herausfordert. Der Konflikt zwischen den Gewerkschaften und dem Senat spitzt sich somit weiter zu, während die Eltern von 35.000 Kindern nach alternativen Betreuungsmöglichkeiten suchen müssen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Putzmeister-Belegschaft in Gründau als auch die Erzieher in Berlin in einem entscheidenden Moment stehen. Die Unterstützung der Kreisspitze in Gründau zeigt, wie wichtig der Erhalt von Arbeitsplätzen für die Region ist, während in Berlin die Unsicherheit über die Kita-Betreuung für viele Familien zur Belastung wird. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich diese Konflikte entwickeln und welche Lösungen gefunden werden können.