München

Khalid Cheikh Mohammed: Der lange Schatten der Terroranschläge von 9/11

Der „Architekt“ der Anschläge vom 11. September 2001, Khalid Cheikh Mohammed, entgeht durch ein Geständnis einer Todesstrafe, nachdem der Pentagon am 31. Juli ein Abkommen akzeptiert hat, und bleibt weiterhin in Guantanamo inhaftiert, was die Debatte über die Gerechtigkeit und die Foltermethoden während der „Krieg gegen den Terror“-Politik der USA anheizt.

Die Dimensionen des 11. September sind tief im kollektiven Gedächtnis verankert. Ein neuerlicher Schritt im langen Rechtsstreit um Khalid Cheikh Mohammed (KSM), der als Hauptverantwortlicher für die Attentate gilt, hat nun für Aufsehen gesorgt. Der amerikanische Pentagons hat einen Vergleich akzeptiert, der KSM und zwei weitere Angeklagte vor der Todesstrafe bewahrt, wodurch schmerzhafte Erinnerungen für viele Überlebende und Angehörige neu aufgeworfen werden.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Die Entscheidung, KSM eine lebenslange Haftstrafe ohne die Aussicht auf die Todesstrafe anzubieten, wirft eine Reihe von ethischen Fragen auf. Viele Opferfamilien, die auf ein Gerichtsverfahren gehofft hatten, um endlich Antworten auf die Fragen rund um die Angriffe zu erhalten, sehen sich nun erneut mit einem Gefühl der Ohnmacht konfrontiert. Der sogenannte „Prozess des Jahrhunderts“, der das Vergehen und die Umstände der Attentate beleuchten sollte, wird nun niemals stattfinden.

Der lange Weg zur Gerechtigkeit

Khalid Cheikh Mohammed, ein gebürtiger Pakistani, der 2003 in Pakistan festgenommen wurde, wurde über Jahre hinweg in den Berichten über den Terrorismus in den USA zu einem Symbol des gescheiterten amerikanischen Rechtssystems. Seine mutmaßliche Rolle beim 11. September, zusammen mit seiner Vorgeschichte als produktiver Planer von Terroranschlägen, zieht weiterhin die Aufmerksamkeit auf sich. Der Vorwurf, dass seine mehrfachen Misshandlungen durch die CIA in geheimen Gefängnissen während der Amtszeit von George W. Bush ein faires Gerichtsverfahren verhindert haben könnte, ist nicht von der Hand zu weisen.

Die Schatten der Vergangenheit

Die Torturmethoden, die KSM während seiner Inhaftierung ertragen musste, haben die Diskussion über die Ethik der Verhöre durch amerikanische Geheimdienste neu entfacht. Der Bericht des Senats dokumentierte, dass er 183 Mal dem „Waterboarding“ ausgesetzt wurde. Während derartiger Methoden in der Lage sind, Informationen zu erpressen, haben viele Analysen festgestellt, dass die gewonnenen Daten oft unzuverlässig oder falsch waren.

Ein Beispiel für gescheiterte Strategien

Der Fall von Khalid Cheikh Mohammed ist symptomatisch für die breiteren Herausforderungen, denen sich die USA in ihrer Anti-Terror-Politik gegenübersehen. Während der Versuch, KSM vor ein ziviles Gericht zu bringen, durch den Kongress blockiert wurde, zeigt sich in der jüngsten Entwicklung, wie schwierig es ist, eine Balance zwischen nationaler Sicherheit und den Rechten der Angeklagten zu finden. Die ständigen Rechtsstreitigkeiten und die nicht erfolgte Verurteilung stellen nicht nur rechtliche, sondern auch moralische Dilemmata dar, die die amerikanische Gesellschaft prägen.

Schlussgedanken: Was kommt als Nächstes?

Die künftige Entwicklung des Gefängnisses in Guantanamo und des politischen sowie juristischen Umgangs mit Terrorverdächtigen bleibt ungewiss. Während KSM und die anderen Angeklagten nun für den Rest ihres Lebens hinter Gittern bleiben, bleibt die Frage nach der Gerechtigkeit für die Opfer des 11. Septembers weiterhin unbeantwortet. Die Sache ist nicht nur eine juristische Auseinandersetzung; sie ist eine menschliche Tragödie, die in den Herzen und Köpfen der Familien der Opfer weiterlebt.

NAG

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