In München brodelt es: Die Stadt plant ein Nachtfahrverbot für Mähroboter, um die schützenswerten Igel und andere nachtaktive Wildtiere zu bewahren. Diese Initiative, die von der ÖDP sowie den großen Parteien SPD, Grüne und CSU unterstützt wird, könnte bald Realität werden. Wie die Süddeutsche Zeitung und der Münchner Merkur berichten, soll das Kreisverwaltungsreferat (KVR) nun prüfen, wie ein solches Verbot umgesetzt werden kann.
Die Diskussion über ein Nachtfahrverbot ist nicht neu. Bereits Anfang Oktober hatte die Stadt Köln als erste deutsche Großstadt ein solches Verbot erlassen. In Bayern zieht die Gemeinde Eichenau (Landkreis Fürstenfeldbruck) nach und hat ebenfalls eine Regelung getroffen. Die Notwendigkeit eines solchen Verbots wird durch die Gefahren für nachtaktive Tiere wie Igel, Kröten, Eidechsen und Schlangen unterstrichen, die durch die Mähroboter in der Dunkelheit stark gefährdet sind.
Schutz für die Igel
Die Landtagsfraktion der Grünen hatte bereits im Juni einen Antrag auf ein bayernweites Nachtfahrverbot eingereicht, der jedoch von der Mehrheit der CSU und Freien Wählern abgelehnt wurde. Die ÖDP argumentiert, dass die scharfen Klingen der Mähroboter eine ernsthafte Bedrohung für die kleinen Tiere darstellen. Igel, die sich bei Gefahr zusammenrollen, sind besonders schutzlos und können durch die Mähroboter schwer verletzt oder gar getötet werden. Die Deutsche Wildtierstiftung hat den Braunbrustigel zum Wildtier des Jahres 2024 gewählt, um auf den dramatischen Rückgang seiner Bestände aufmerksam zu machen.
Die Diskussion um das Nachtfahrverbot zeigt, wie wichtig der Schutz unserer heimischen Tierwelt ist. Während die Technologie der Mähroboter immer weiter voranschreitet, müssen wir auch die Bedürfnisse der Natur im Auge behalten. Die Entscheidung Münchens könnte ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein, um die nächtlichen Bewohner unserer Gärten zu schützen.