Neustadt an der Weinstraße

„Traditionen im Wandel: Badische und Württemberger Winzer halten fest an Weinkönigin“

Badener und Württemberger Winzer bekräftigen ihre Unterstützung für die Tradition der Weinköniginnen und betonen die Notwendigkeit einer modernen Ausgestaltung des Amtes, während die Diskussion um die Pfälzische Weinkönigin und deren Titel weiterhin für Kontroversen sorgt.

In der Weinbauregion Baden und Württemberg zeigt sich eine bemerkenswerte Kontinuität in der Tradition der Weinköniginnen, trotz eines hitzigen Streits in der Pfalz. Während in Pfalz über die Umbenennung und Modernisierung des Titels der Weinkönigin leidenschaftlich diskutiert wird, bleibt der Fokus in Baden und Württemberg ganz auf der bewährten Tradition und deren zeitgemäßer Ausgestaltung gerichtet.

Die Bedeutung der Tradition in Baden und Württemberg

Die Winzer in Baden und Württemberg scheinen von der Diskussion um die Pfälzische Weinkönigin unbeeindruckt. Hermann Morast, Geschäftsführer des Weinbauverbands Württemberg, betont, dass die Tradition lebendig ist und sich durch äußere gesellschaftliche Debatten nicht verändern lassen wird. Dies zeigt, wie wichtig feste Traditionen für die Identität der Region und ihrer Weinbaukultur sind. Solche Traditionen sind nicht nur ein schöner Brauch, sie fördern auch die Gemeinschaft und den Zusammenhalt unter den Winzern.

Modernisierung der Weinhoheiten

In beiden Verbänden, Baden und Württemberg, wird mehr Wert auf eine moderne Ausgestaltung der Weinhoheiten gelegt. Laut Holger Klein, dem Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, ist es von Bedeutung, dass die Weinhoheiten fachlich qualifiziert sind und die Kultur des badischen Weins fördern. Diese Frauen sind nicht nur Repräsentantinnen, sondern auch wichtige Multiplikatorinnen der Weinbaukultur. Der Badische Weinbauverband verfolgt das Ziel, die Rolle der Weinkönigin zeitgemäß und relevant zu gestalten, während die Diskussion über Bezeichnungen wie „PfalzWeinBotschafterin“ in der Pfalz weiterhin umstritten bleibt.

Vielfalt in der Titelvergabe

Der Weinbauverband Württemberg wird sich auch in Zukunft bei der Vergabe von Titeln an seinen Traditionen festhalten. Morast erklärt, dass Titel eine wichtige Rolle in der Tradition spielen und dass die nächsten Wettbewerbe um die Wein-Krone weiterhin für Frauen ausgeschrieben werden. Sollte jedoch eine ernstzunehmende Bewerbung von Männern eingehen, wird diese ebenfalls in Betracht gezogen. Dies zeigt eine Offenheit für die Diversität in der Weinbranche, die trotz einer weiterhin männlich dominierten Struktur besteht.

Der Einfluss der Weinköniginnen auf die Branche

Die Rolle der Weinköniginnen wird in der Branche als wichtig erachtet, um weibliche Talente zu fördern. Klein hebt hervor, dass das Amt nicht nur repräsentativ ist, sondern auch einen Einfluss auf den Nachwuchs haben kann. In einer traditionell männlich geprägten Branche dienen die Weinköniginnen als Türöffner für Frauen und unterstützen somit die Entwicklung und Integration von weiblichen Nachwuchsfachkräften.

Ausblick auf die künftigen Wahlen

Mit dem Hintergrund dieser starken Tradition und den Bemühungen um eine moderne Ausgestaltung der Weinhoheiten ist die Gremienarbeit in beiden Verbänden von großer Bedeutung. Anlässlich der bevorstehenden Wahlen zur Pfälzischen Weinkönigin am 4. Oktober in Neustadt wird ein langfristiges Konzept erarbeitet, das die Wahlen auf breitere Füße stellen soll. Ob eine Königin mit Krone oder eine Weinhoheit mit Anstecknadel – die Entscheidung wird ein weiterer Schritt in die Zukunft der Weinbaukultur in der Region sein.

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