Die Zukunft des Deutschlandtickets steht auf der Kippe! Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) schlägt Alarm und fordert dringend Klarheit über die Finanzierung des beliebten Tickets. In einem eindringlichen Appell warnte er, dass das D-Ticket in der aktuellen unsicheren Übergangszeit auf Bundesebene gefährdet sein könnte. „Es muss jetzt darum gehen, das D-Ticket nicht nur zu retten, sondern langfristig weiterzuentwickeln“, so Lies. Diese Worte kommen nicht von ungefähr, denn die Unsicherheit über die Finanzierung könnte bald zu einer Preiserhöhung führen, wie [NDR.de](https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Wird-Deutschlandticket-noch-teuer-Niedersachsen-fordert-Klarheit,dticket102.html) berichtete.
Die Diskussion um die Preisgestaltung des Deutschlandtickets wird immer hitziger. Der Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat angedeutet, dass eine Preiserhöhung notwendig sein könnte, um Investitionen in das Schienennetz zu sichern. „Irgendwann muss die Politik entscheiden, ob wir eher in die Schiene investieren wollen oder ob der Preis von 49 Euro bleiben soll“, erklärte Lindner. Diese Äußerungen haben in Niedersachsen für Unmut gesorgt. Lies kritisierte, dass Lindner suggeriere, das Ticket müsse teurer werden, um andere Maßnahmen zu finanzieren. „Damit würden wir ein Erfolgsprojekt der Bundesregierung gefährden“, warnte er.
Preiserhöhung droht ab 2025
Die Sorgen um eine mögliche Preiserhöhung sind nicht unbegründet. Ab 2025 könnte der Preis des Deutschlandtickets von derzeit 49 Euro auf 58 Euro steigen. Dies wurde bereits im September von den Verkehrsministern der Länder beschlossen. Lies und sein baden-württembergischer Kollege Winfried Hermann (Grüne) fordern, dass nicht genutzte Mittel für das Deutschlandticket ins nächste Jahr übertragen werden, um einen Anstieg der Ticketpreise zu verhindern. „Es fehlt an Geld, um das vergünstigte Ticket im Jahr 2025 zu finanzieren“, so die Aussage aus dem niedersächsischen Verkehrsministerium.
Die Finanzierung des Deutschlandtickets erfolgt durch jährliche Subventionen von Bund und Ländern, die jeweils rund 1,5 Milliarden Euro bereitstellen. Doch die Zusagen für 2026 und die Folgejahre stehen noch aus. Ein Gesetz, das die nicht eingesetzten Mittel aus dem Jahr 2023 sichern soll, ist noch nicht beschlossen. Dies könnte fatale Folgen für die Ticketpreise haben, wie [ZFK.de](https://www.zfk.de/politik/deutschland/minister-fordert-klarheit-ueber-preis-von-deutschlandticket) berichtet.
Die Reaktionen der Verkehrsminister
Die norddeutschen Verkehrsminister unterstützen Lies‘ Forderungen, zeigen sich jedoch besorgt über die finanzielle Lage. Während Niedersachsen keine Abbestellungen von Zugfahrten im Nah- und Regionalverkehr plant, gibt es dennoch Überlegungen, ab Ende 2025 möglicherweise weniger Zugfahrten anzubieten. Dies könnte die Mobilität der Menschen stark beeinträchtigen, warnen Experten. Der Fahrgastverband Pro Bahn hat bereits vor Streichungen gewarnt und betont, dass die derzeitige finanzielle Situation eine Herausforderung darstellt.
Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) prüft derzeit, welche Fahrten möglicherweise betroffen sein könnten, sollte sich die finanzielle Lage nicht verbessern. „Wir haben in Niedersachsen viele Strecken mit gutem Potenzial“, sagte Lies und betonte, dass man an der Reaktivierung von Bahnstrecken arbeite, um die Fahrgastzahlen bis 2040 zu verdoppeln.
Die Unsicherheit über die Zukunft des Deutschlandtickets und die drohenden Preiserhöhungen werfen einen Schatten auf die Mobilität in Deutschland. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu klären, ob das Ticket weiterhin für alle erschwinglich bleibt oder ob die Nutzer bald tiefer in die Tasche greifen müssen.