In Wismar ist das Chaos ausgebrochen! Wildschweine haben in der Straße Am Schwanzenbusch ganze Gärten verwüstet und die Anwohner in Angst und Schrecken versetzt. Der Garten von Familie Kny sieht aus, als hätte ein Tornado gewütet: Löcher, Hügel und herausgerissene Kabel des Mähroboters sind nur einige der verheerenden Schäden, die die Tiere hinterlassen haben. Laut Ostsee-Zeitung sind bereits dreiviertel der Rasenfläche betroffen, und die Situation eskaliert von Tag zu Tag.
Kristian Kny, der Bewohner des Hauses, schildert die erschreckenden Erlebnisse: „Am ersten Morgen dachte ich, es wäre ein Scherz, als ich das Chaos sah. Doch die Wildschweine kamen immer wieder zurück!“ Am Montag wurde der Schaden noch größer, und Kny musste einen Wildzaun aufstellen, um das, was noch übrig war, zu schützen. Doch der Albtraum nahm kein Ende: Am Dienstag war die gesamte Rasenfläche kaum noch zu erkennen. „Wir sind ratlos und wissen nicht, wo die Wildschweine noch durchkommen können“, klagt Kny.
Die nächtlichen Besucher
Die Wildschweine scheinen sich in der Nachbarschaft wohlzufühlen. „Jede Nacht kommen sie wieder. Mein Nachbar, ein Jäger, hat vier Sauen gezählt, die zwischen 40 und 60 Kilogramm wiegen“, erzählt Kny. Die Tiere scheinen sich in einem verlassenen Garten in der Nähe einquartiert zu haben, was die Situation für die Anwohner noch gefährlicher macht. „Die Kinder im Wohngebiet haben die Wildschweine sogar am helllichten Tag gesehen. Das ist nicht nur untragbar, sondern auch gefährlich“, fügt Kny hinzu.
Die Anwohner sind verzweifelt. „Ich lasse meine Tochter nicht mehr alleine draußen spielen“, sagt Kny, während er sich um die Sicherheit seiner Familie sorgt. Die Versicherung zeigt sich wenig hilfsbereit, und die Frage bleibt: Wer zahlt den Schaden? „Ich habe mit der Unteren Jagdbehörde telefoniert, aber die Antwort war ernüchternd. Ich soll mein Grundstück mit einem Elektrozaun schützen, aber wer kommt für die Kosten auf?“, fragt er sich.
Rechtliche Grauzonen und mögliche Lösungen
Stadtjäger Ulrich Kändler hat sich bereits ein Bild von der Situation gemacht, doch rechtlich ist er bei Wildschäden auf Privatgeländen nicht zuständig. „In diesem Bereich darf nicht geschossen werden, da es mitten in einem Wohngebiet ist“, erklärt Stadtsprecher Marco Trunk. Die Lösung könnte in den Schwarzwildfallen liegen, die die Stadt 2021 angeschafft hat. Doch auch hier gibt es ein Problem: „Die Falle ist zu groß für das Grundstück“, bedauert Trunk.
Die Anwohner sind auf sich allein gestellt und müssen stabile Zäune errichten, um sich zu schützen. Doch die Kosten werden wahrscheinlich an ihnen hängenbleiben, denn gemäß Landesjagdgesetz werden Wildschäden an Grundstücken, auf denen nicht gejagt werden darf, nicht erstattet. Die Verzweiflung ist groß, und die Anwohner fühlen sich im Stich gelassen.
Die Situation in Wismar ist ein eindringliches Beispiel dafür, wie Wildtiere in städtischen Gebieten zur Gefahr werden können. Die Anwohner hoffen auf eine schnelle Lösung, um ihre Kinder und ihr Eigentum zu schützen, während die Wildschweine weiterhin ihr Unwesen treiben. Die Frage bleibt: Wie lange kann diese Situation noch so weitergehen?