Oberbergischer Kreis

Neue App revolutioniert die Verständlichkeit von Arztberichten

Eine neue App namens "DocToRead", entwickelt von Bastian Hollmann aus Marienheide, ermöglicht es Patienten wie Ina Kleist, medizinische Fachsprache einfach zu verstehen, indem sie Arztbriefe und -berichte in verständlicher Sprache übersetzt, was seit ihrer Einführung im Mai entscheidend zur Verbesserung der Patientenkommunikation beiträgt.

Die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten ist oft eine Herausforderung, die viele Menschen betrifft. Insbesondere bei komplexen medizinischen Diagnosen können Fachbegriffe und unverständliche Arztberichte zu Missverständnissen und Unsicherheiten führen. Eine neue App zielt darauf ab, diese Schwierigkeiten zu überwinden und Patienten mehr Klarheit zu verschaffen.

Die Herausforderung der Verständlichkeit

Ein Beispiel für die Schwierigkeiten, die Patienten haben, ist die junge Pädagogin Ina Kleist, die mit 15 Jahren mit starken Unterleibsschmerzen konfrontiert wurde. Nach jahrelangen Arztbesuchen erhielt sie schließlich die Diagnose Endometriose, eine schmerzhafte Erkrankung. Doch das Verständnis ihrer medizinischen Berichte stellte sich als eine noch größere Herausforderung heraus.

„Ich hab die Berichte nicht ansatzweise verstehen können. Da waren so viele lateinische Begriffe drin. Das war eine riesige Herausforderung für mich.“
Ina Kleist (Name geändert), Patientin

Innovative Lösung: DocToRead

Um diesem Problem zu begegnen, hat Bastian Hollmann aus Marienheide die App „DocToRead“ entwickelt. Diese Anwendung ermöglicht es Patienten, ihre Arztberichte in verständliche Sprache übersetzen zu lassen. Durch den Einsatz seiner Erfahrungen aus der medizinischen Industrie ist es ihm gelungen, eine benutzerfreundliche Lösung zu schaffen, die Patienten in weniger als zwei Minuten die Ergebnisse liefert.

Einfachheit an erster Stelle

Die App funktioniert simpel: Patienten scannen ihre Berichte ein und laden sie hoch. Die Übersetzung erfolgt dann in einem leicht verständlichen Deutsch. Beispielsweise kann der Ausdruck „Minisken, also die Knorpelscheiben, die als Stoßdämpfer im Knie dienen“ ohne medizinische Fachsprache erklärt werden. Damit wird sichergestellt, dass die wichtigen Informationen für die Patienten nachvollziehbar sind.

Wichtige Bedenken und Feedback

Die App erhielt bereits positive Kritiken, jedoch wurden auch einige Verbesserungsvorschläge geäußert. Till Gaensicke, Facharzt für Innere Medizin, hebt hervor, dass nicht alle Begriffe immer ausreichend übersetzt werden und bestimmte Informationen manchmal fehlen. Dies könnte im kritischen Moment die Entscheidungsfindung der Patienten beeinträchtigen.

Preis-Leistungs-Verhältnis und Nutzerzahlen

Nichtsdestotrotz ist die App mit einem Preis von einmalig 3,99 Euro relativ günstig im Vergleich zu anderen Gesundheitsanwendungen. Bis Ende Juli wurde sie bereits 250 Mal heruntergeladen, was auf ein wachsendes Interesse seitens der Patienten schließen lässt.

In einer Zeit, in der Informationszugang und medizinisches Verständnis entscheidend für die eigene Gesundheitsversorgung sind, könnte die Initiative von Bastian Hollmann einen bedeutenden gesellschaftlichen Einfluss haben. Patienten wie Ina Kleist haben durch die App das Gefühl, endlich die Kontrolle über ihre Situation zurückzugewinnen. „Für mich war die App der Game Changer,“ resümiert sie. „Ich hab sofort verstanden, was mit mir los ist.“

Die Entwicklung dieser App symbolisiert eine in der Gesellschaft notwendige Bewegung hin zu mehr Transparenz und Verständnis im Gesundheitswesen. Wie solche Tools das zukünftige Patientenerlebnis verändern könnten, bleibt abzuwarten.

NAG

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