Ostalbkreis

Landrat Bläse warnt: Kliniken stehen vor finanzieller Krise

Landrat Joachim Bläse warnt in einer Sondersitzung des Kreistags vor einem drohenden Defizit von 60 Millionen Euro bei den Kliniken, das die medizinische Versorgung in der Region Ellwangen und dem Virngrund gefährdet, und fordert dringend Maßnahmen zur Restrukturierung, um die Grundversorgung zu sichern.

Die Gesundheitsversorgung in der Region steht vor einer ernsthaften Herausforderung. Landrat Joachim Bläse hat in einer Sondersitzung des Kreistags eindringlich gewarnt, dass ohne sofortige Maßnahmen ein Defizit von 60 Millionen Euro in den Kliniken droht. Diese alarmierenden Zahlen werfen nicht nur ein Licht auf die finanzielle Lage der Krankenhäuser, sondern betreffen auch die gesamte Bevölkerung und deren Zugang zu medizinischer Versorgung.

Bürger fordern Lösungen

Die Sorgen der Bürger sind in den letzten Wochen gewachsen. Bei der Sitzung waren viele Einwohner aus Ellwangen und dem Virngrund anwesend, die in den Bürgerfragestunden auf die Unsicherheit hinwiesen, die unter den Mitarbeitern der Ellwanger Klinik herrscht. Diese Unsicherheit lässt sich nicht ignorieren, da sie direkt die Qualität der Bürgergesundheit beeinflussen könnte. Landrat Bläse hat betont, dass er transparent über die bevorstehenden Veränderungen informieren möchte: „Wir legen alles auf den Tisch, was an Veränderungen ansteht“, sagte er.

Ärztemangel als zentrales Problem

Eine der Hauptsorgen der Bevölkerung ist der Ärztemangel. Während das Thema Defizit in den Kliniken dringend ist, haben viele Menschen das Gefühl, dass die Versorgung durch Hausärzte ebenso kritisch ist. Bläse bemerkte, dass die Lösung der Probleme in den Kliniken eng mit der Verbesserung der ambulanten Strukturen verknüpft ist. Der Fokus auf die Ärzte vor Ort ist entscheidend, um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen.

Reorganisation nötig

Die Diskussion um die Schließung der Geburtshilfe in Ellwangen steht unter dem Vorbehalt, dass eine landärztliche Grundversorgung nicht verloren geht. Schwester Judith und Schwester Veronika von den Anna-Schwestern haben betont, dass eine wohnortnahe Versorgung für schwangere Frauen unbedingt notwendig bleibt. Der Landrat unterstrich, dass die Strukturen der Kliniken dringend überarbeitet werden müssen, um die Effizienz zu steigern.

Steigende Kreisumlage als Konsequenz

Ein weiteres bedeutsames Thema wird die mögliche Erhöhung der Kreisumlage sein, die für die Gemeinden erheblichen finanziellen Druck bedeuten könnte. Diese Erhöhung könnte von derzeit 33,25 Prozent auf 40 Prozent steigen, was die Gemeinden in ihrer finanziellen Handlungsfähigkeit stark einschränken würde. Die Sorgen bezüglich dieser Entwicklung sind bereits jetzt spürbar in den Kommunen.

Vorbereitung auf die Entscheidung

Die Dringlichkeit der Situation hat den Kreistag dazu veranlasst, im September eine Entscheidung zu treffen. Am 17. September wird der Verwaltungsrat eine Empfehlung aussprechen, gefolgt von einem entscheidenden Treffen des Kreistags am 24. September. Diese Fristen betonen die Notwendigkeit, schnell zu handeln und Lösungen für die gesundheitlichen Herausforderungen in der Region zu finden.

Fazit: Politische und gesellschaftliche Verantwortung

Die dramatische Lage an den Kliniken ist nicht nur eine wirtschaftliche Frage, sondern betrifft das Wohl jeder einzelnen Person in der Region. Es ist von größter Bedeutung, dass alle beteiligten Akteure – von der Politik bis zu den Bürgern – an einem Strang ziehen, um eine wohnortnahe, qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Der Landrat ruft zur Diskussion auf und ermutigt alle, sich aktiv an der Suche nach Lösungen zu beteiligen. Der Druck ist hoch, und die Zeit für Lösungen ist knapp.

NAG

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