Ostalbkreis

Waldnutzung in der Ostalb: Herausforderung für Förster und Sportler

Die Förster im Ostalbkreis stehen vor der Herausforderung, die steigenden Bedürfnisse von Waldbesuchern wie Wanderern und Mountainbikern mit den Anforderungen an Naturschutz und Holzernte zu vereinen, während sie gleichzeitig dem wachsenden Problem des Eichenprozessionsspinners entgegenwirken müssen, was am 15. August 2024 besonders deutlich wird.

Der Wald ist ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende, doch die häufigen Konflikte zwischen verschiedenen Nutzern verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Förster im Ostalbkreis stehen. Der Satz „Der Wald ist ein dynamisches Gebilde“ fasst die Situation gut zusammen, denn er spiegelt die Veränderungen wider, die durch menschliche Aktivitäten hervorgerufen werden.

Herausforderungen durch unterschiedliche Interessen

Wolf Noack, Förster des Landratsamtes Ostalbkreis, weist darauf hin, dass es zunehmend komplizierter wird, den Bedürfnissen einer Vielzahl von Waldnutzerinnen und Nutzern gerecht zu werden. Die Nutzung des Waldes reicht von Wanderern und Mountainbikern bis hin zu den Anforderungen der Holzwirtschaft und den Aspekten des Umwelt- und Klimaschutzes. „Das Verständnis, dass im Wald auch Menschen arbeiten, nimmt ab“, so Noack. Diese Meinung macht deutlich, dass vielen Menschen nicht klar ist, welche Bedeutung der Wald für die Region hat und dass er nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist.

Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner

Ein weiteres Problem, mit dem die Förster konfrontiert sind, ist der Eichenprozessionsspinner. Diese Schmetterlingsraupe kann großen Schaden anrichten und Allergien auslösen. Im Landratsamt gingen viele Anfragen ein, die deutlich machen, dass die Bevölkerung besorgt ist. „Da muss man doch was tun“, ist der allgemeine Tenor. Maßnahmen zur Bekämpfung sind jedoch kostspielig und aufwendig. „Ein befallener Baum kostet rund 1000 Euro in der Behandlung“, erklärt Noack und verweist auf die Notwendigkeit, Wege zu sperren, um den Kontakt mit den Brennhaaren der Raupen zu vermeiden.

Mountainbiken als Breitensport und seine Regulierungen

Ein wachsender Trend im Wald ist das Mountainbiken, das sich zu einem Breitensport entwickelt hat. „Ein Riesenfass“, nennt Noack die Genehmigungen für Mountainbike-Trails. Obwohl es nur auf Wegen von über zwei Meter Breite erlaubt ist, sind etwa 150 illegale Trails im Raum Aalen zu finden. Die Förster versuchen, mit den neu gegründeten Mountainbike-Abteilungen in Sportvereinen einen Dialog aufzubauen, um die Nutzer für die Belange der Natur und anderer Waldmenschen zu sensibilisieren. „Das gegenseitige Miteinander ist wichtig“, so Noack.

Öffentliches Bewusstsein für den Wald stärken

Noack betont, dass es entscheidend ist, das Bewusstsein der Menschen für die Herausforderungen im Wald zu fördern. „Das Bewusstsein für die Gesamtsituation nimmt ab“, sagt er. Dabei spielt die Kommunikation eine wesentliche Rolle. Forstwirtinnen und Forstwirte sind gefordert, ihre Gäste über bestehende Gefahren aufzuklären und ein Verständnis für die oft unangenehmen Veränderungen zu schaffen, die mit der Waldarbeit einhergehen.

Das allgemeine Betretungsrecht im Wald

Das allgemeine Betretungsrecht erlaubt es jedem, den Wald zur Erholung zu besuchen, jedoch geschieht dies auf eigene Gefahr. Das Landeswaldgesetz schränkt die Haftung der Waldbesitzer bezüglich waldtypischer Gefahren ein. „Das wäre auch nicht anders zu schaffen“, sagt Noack und weist darauf hin, dass bei vielen Menschen unklar ist, wer für die Sicherheit im Wald verantwortlich ist.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Förster im Ostalbkreis vor großen Herausforderungen stehen. Es braucht einen kontinuierlichen Dialog zwischen den unterschiedlichen Waldnutzern und ein stärkeres Bewusstsein für die Rolle, die Wälder in unserer Gesellschaft spielen.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"