Das DDR-Museum in Pforzheim hat sich auf eine aufregende Reise begeben, um die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) für Schüler und Erwachsene lebendig zu machen. Mit innovativen Bildungsangeboten, die speziell für verschiedene Altersgruppen konzipiert sind, wird das Museum zu einem Ort, an dem Demokratie und Menschenrechte im Mittelpunkt stehen. Wie die BNN berichtete, können Schüler nun mithilfe einer App selbstständig auf Entdeckungsreise gehen und sich aktiv mit der Geschichte der DDR auseinandersetzen.
Am Montag stellten die Verantwortlichen des Museums, darunter der Museumsleiter Moritz Bach und der ehrenamtliche Mitarbeiter Jürgen Gorenflo, die neuen Formate vor. Die pädagogischen Angebote umfassen Diskussionsrunden, Vorträge von Zeitzeugen und moderne digitale Formate, die besonders auf die Bedürfnisse junger Menschen abgestimmt sind. „Wir sind nicht nur ein historisches Museum. Auch Demokratieerziehung ist unser Anliegen“, betont Gorenflo, der maßgeblich an der Entwicklung der schulpädagogischen Materialien beteiligt war.
Digitale Formate für die junge Generation
Die Medienrezeption hat sich in den letzten Jahren stark verändert, und das DDR-Museum reagiert darauf. Mit der App „Actionbound“ können Schüler durch das Museum navigieren und sich mit Themen wie Menschenrechten und der DDR beschäftigen. „Sie können mit dem Handy durchs Haus laufen und sich so mit den Themen Menschenrechte und DDR auseinandersetzen“, erklärt Gorenflo. Die neuen Führungen sind speziell für verschiedene Schulstufen konzipiert, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden.
Das DDR-Museum Pforzheim, das einzige seiner Art im Westen Deutschlands, bietet nicht nur historische Informationen, sondern auch einen Raum für Diskussionen über die Teilung Deutschlands und die Bedeutung der Demokratie. Die Stiftung „Lernort Demokratie“ trägt das Museum, das jährlich über 4.000 Besucher anzieht und sich als ein Ort der Demokratieerziehung versteht.
Erinnerungen im Wendecafé
Ein weiteres spannendes Format, das das Museum einführt, ist das „Wendecafé“, das am 9. November um 15 Uhr seine Premiere feiert. Hier haben Erwachsene die Möglichkeit, ihre persönlichen Geschichten aus der DDR und der Wendezeit zu teilen. „Es ist natürlich auch jeder eingeladen, der nur zuhören möchte“, sagt Bach. Dieses Format soll regelmäßig stattfinden, wenn das Interesse groß genug ist. Um das Angebot weiter auszubauen, sucht das Museum aktiv nach DDR-Zeitzeugen, die bereit sind, ihre Erlebnisse in Vorträgen und Diskussionsrunden zu teilen, wie auf der offiziellen Webseite des Museums zu lesen ist.
Das DDR-Museum Pforzheim ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein lebendiger Raum für Bildung und Diskussion. Es lädt alle Interessierten ein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten zu verstehen. Die Türen des Museums stehen jeden Sonntag von 13 bis 17 Uhr offen, und der Eintritt ist kostenfrei. Führungen werden um 14 Uhr angeboten, und auf Anfrage können auch Gruppen und Schulklassen das Museum während der Woche besuchen.