Niedersachsen steht vor einer entscheidenden Wende im Hochwasserschutz! Nach dem Hochwasserschutzgipfel am Donnerstag, bei dem Vertreter aus Kommunen, Umweltverbänden und Landesbehörden zusammenkamen, wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt. Die Landesregierung plant, die finanziellen Mittel für den Hochwasserschutz drastisch zu erhöhen. Umweltminister Christian Meyer (Grüne) betonte: „Wir müssen uns auf vermehrte Hochwasser einstellen, ob wir es wollen oder nicht.“ Um diesem Ziel gerecht zu werden, sind bis zum Jahr 2048 insgesamt 254 Millionen Euro vorgesehen, die jedoch noch vom Landtag genehmigt werden müssen. Laut einem Bericht von NDR.de wird die jährliche Förderung für Hochwasserschutzprojekte in diesem Jahr auf 43 Millionen Euro aufgestockt, was mehr als 100 neue Vorhaben ermöglicht.
Die Maßnahmen umfassen nicht nur den Bau neuer Deiche und Regenrückhaltebecken, sondern auch eine verstärkte Hochwasservorhersage. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wird seine Vorhersagen auf die Ober- und Mittelweser sowie die Ems ausweiten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Bevölkerung besser auf drohende Hochwasserereignisse vorzubereiten. Zudem sollen Auen renaturiert werden, um den Wasserrückhalt zu stärken, wofür der Bund zusätzliche Mittel bereitstellt. Diese umfassenden Maßnahmen sind Teil des „Masterplans Wasser“, der nicht nur Hochwasserschutz, sondern auch den Zugang zu sauberem Trinkwasser in Zeiten des Klimawandels berücksichtigt, wie [Umwelt Niedersachsen](https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/minister-meyer-mehr-geld-fur-die-verbesserung-des-trinkwasserschutzes-in-niedersachsen-236521.html) berichtet.
Stärkung der Kooperationen und Ressourcen
Ein zentraler Punkt des Gipfels war die Stärkung der „Hochwasserpartnerschaften“ zwischen Kommunen und Verbänden. Diese Kooperationen sollen nicht nur den Hochwasserschutz verbessern, sondern auch Synergien schaffen, die mehreren Regionen gleichzeitig zugutekommen. Darüber hinaus wird das NLWKN um rund 30 Stellen verstärkt, um die Effizienz der Hochwasservorhersagen und -maßnahmen zu erhöhen. Dies ist besonders wichtig, da die Herausforderungen durch den Klimawandel zunehmen und die Risiken von Hochwasserereignissen steigen.
Die Landesregierung hat auch die Antragsfrist für finanzielle Hilfen nach den Hochwasserereignissen zur Jahreswende bis zum 31. Dezember verlängert. Kommunen, Verbände und Vereine können nun bis Ende des Jahres Anträge auf Unterstützung stellen, um Schäden an öffentlichen Einrichtungen zu beheben. Insgesamt stehen 18 Millionen Euro zur Verfügung, von denen bereits 13,5 Millionen Euro beantragt wurden.
Trinkwasserschutz im Fokus
Parallel zu den Hochwasserschutzmaßnahmen wird auch der Trinkwasserschutz in Niedersachsen intensiviert. Umweltminister Meyer hat die Mittel für das Niedersächsische Kooperationsmodell zum Trinkwasserschutz um rund vier Millionen Euro pro Jahr auf insgesamt 22 Millionen Euro erhöht. Dies geschieht, um die Qualität des Grundwassers zu sichern und die Nitrateinträge zu reduzieren. Die Zusammenarbeit zwischen Wasserversorgungsunternehmen und Landwirten wird durch freiwillige Vereinbarungen gefördert, die eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen gewährleisten sollen. Diese Maßnahmen sind besonders in Zeiten des Klimawandels von großer Bedeutung, da sauberes Trinkwasser eine unverzichtbare Lebensgrundlage darstellt, wie [Umwelt Niedersachsen](https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/minister-meyer-mehr-geld-fur-die-verbesserung-des-trinkwasserschutzes-in-niedersachsen-236521.html) betont.
Insgesamt zeigt Niedersachsen mit diesen Maßnahmen, dass es die Herausforderungen des Klimawandels ernst nimmt und aktiv an Lösungen arbeitet, um sowohl den Hochwasserschutz als auch die Trinkwasserversorgung nachhaltig zu verbessern. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die gesetzten Ziele zu erreichen und die Bevölkerung bestmöglich zu schützen.