Ein Abgang mit geteilten Gefühlen: Die Weltklimakonferenz COP29, die diesmal in Baku, Aserbaidschan, stattfand, endet nach wochenlangem Ringen ohne den großen Durchbruch. Stattdessen sorgt das erzielte Finanzziel für viel Enttäuschung und Kritik von Teilnehmern weltweit. Trotz des Kompromisses, der enormen Investitionen bis 2035 in Aussicht stellt, sind viele Stimmen, insbesondere aus Entwicklungsländern, alles andere als zufrieden. Die Konferenz, die aufgrund von Verhandlungen letztlich verlängert wurde, hätte besser enden können.
Mit zähem Ringen einigte man sich in letzter Minute auf ein Finanzierungsziel mit einer riesigen Summe von jährlich 1,3 Billionen Dollar für ärmere Länder, doch die vollständige Bereitstellung der Mittel bleibt ungewiss. Industrieländer verpflichten sich bis 2035 300 Milliarden Dollar bereitzustellen, während Entwicklungsländer sich einen weitaus höheren Beitrag wünschten. Die nigerianische Vertretung verspottete diese Summe als „Witz“, eine Ansicht, die auch indische Delegierte und Vertreter Boliviens teilten. Dies wurde von Tagesschau berichtet.
Zwischen Lob und Tadel
Parallel zur Finanzkontroverse entfaltete sich ein Drama um die organisatorischen Mängel der Konferenz. Zahlreiche Delegierte kritisierten die aserbaidschanische Gastgeberschaft, deren Handhabung sie als chaotisch empfanden. Daraufhin verließen einige Teilnehmer die Verhandlungen aus Protest. Besonders die kleinen Inselstaaten fühlten sich übergangen und meinten, dass ihre Bedenken ignoriert wurden. Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer bezeichnete das Konferenzergebnis als „beschämend“ und forderte trotz gegenteiliger Entwicklungen in den USA zur verstärkten Klimabemühung auf.
Die Hoffnung liegt für viele nun auf der nächsten Klimakonferenz in Brasilien, da ungelöste Fragen auf den natürlichen Klimawandel drängen. Gleichzeitig lobte US-Präsident Biden die erzielten Ergebnisse dennoch als historisch. Doch die Unklarheit, woher genau die enormousen Gelder kommen sollen, wird dabei zum Elefanten im Raum.
Verluste und Hoffnungsschimmer
Dennoch, so berichten Kölner Stadt-Anzeiger, dass die Verhandlungen angesichts der geopolitischen Herausforderungen nicht als Misserfolg gesehen werden dürfen. Die von Tagesschau und anderen kritisierten Fragen der Finanzierung dominierten die Diskussion und stellten die Delegierten vor erhebliche Herausforderungen. Annalena Baerbock unterstrich die signifikante symbolische Bedeutung der Einigung.
Doch tausende Kilometer weiter erwartet man Fortschritte nun gespannt von der kommenden Konferenz. Mit der explodierenden Zahl von Klimaemissionen, wie Klimaforscher Mojib Latif kritisierte, zeigt die Geschichte der Klimakonferenzen dennoch, dass Worte schnell zu Taten umgewandelt werden müssen. Die Herausforderung bleibt – und es ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch der globalen Verantwortung und des politischen Willens.