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Abzocke durch Schockanrufe: Senioren in Rastatt Iffezheim im Visier

"Am 16. August 2024 wurden in Rastatt und Iffezheim zwei ältere Frauen Opfer von sogenannten 'Schockanrufern', die mit gefälschten Unfällen auf Mallorca behaupteten, hohe Summen Bargeld zur Vermeidung von Haftstrafen zu erpressen, was die Polizei zu dringenden Warnungen vor solchen Betrugsmaschen veranlasst."

Rastatt/Iffezheim, 16.08.2024 – In einer alarmierenden Wiederholung ereigneten sich am Mittwoch, dem 16.08.2024, in Rastatt und Iffezheim mehrere Betrugsversuche, die gezielt auf ältere Menschen abzielten. Die Polizei Offenburg berichtet von zwei Fällen, bei denen sogenannte „Schockanrufer“ versuchten, große Geldbeträge von ahnungslosen Seniorinnen zu erlangen.

Ein neuer Betrugsfall mit verheerenden Folgen

Obwohl es in der Region immer wieder zu solchen Vorfällen kommt, zeigt der aktuelle Fall, wie skrupellos die Täter vorgehen. In einem besonders dreisten Beispiel erhielt eine 77-jährige Frau gegen 12 Uhr einen Anruf, in dem ihr erzählt wurde, dass ihre Enkelin in Mallorca einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Um eine vermeintliche Haftstrafe zu vermeiden, sollte sie eine Kaution in Höhe von mehreren Zehntausend Euro zahlen.

Manipulation durch emotionale Erpressung

Die Geschädigte war aufgrund der glaubhaften Erzählung überzeugt, da sich ihre Enkelin tatsächlich in Urlaub befand. Nur wenig später übergab sie das geforderte Bargeld an einen jungen Mann. Der Betrug flog auf, als sie einige Zeit später mit ihrer Enkelin telefonierte und dessen Unschuld erfuhren.

Glück im Unglück

Ein weiterer Vorfall ereignete sich um 14 Uhr, als eine 87-jährige Frau einen Anruf erhielt, der sich als vermeintlicher Notruf ihrer Tochter entpuppte. Diese weinte am Telefon und berichtete, sie habe ein Kind überfahren. Die Forderung nach 55.000 Euro drohte mit der Verhaftung der Tochter, sollte das Geld nicht übergeben werden. Glücklicherweise war ein Bekannter der Seniorin anwesend, der schnell erkannte, dass es sich um einen Betrugsversuch handelte. Der Anruf wurde erfolgreich beendet und die Polizei informiert.

Prävention ist entscheidend

Die Polizei rät dringend, sich in solchen Situationen nicht unter Druck setzen zu lassen und immer Ruhe zu bewahren. Bürger sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Forderungen von angeblichen Behördenmitarbeitern zunächst anzweifeln und um den Dienstausweis bitten.
  • Im Zweifelsfall beim entsprechenden Amt selbst anrufen und die angegebene Telefonnummer selbst recherchieren.
  • Keine finanziellen Informationen am Telefon preisgeben.
  • Bei Dringlichkeit oder Unruhe das Telefonat sofort beenden.
  • Immer Familie oder Freunde um Rat fragen, bevor Geldtransfers an unbekannte Empfänger durchgeführt werden.

Gesellschaftliche Auswirkungen und Sensibilisierung

Diese Betrugsfälle verdeutlichen die Notwendigkeit, die insbesondere ältere Bevölkerungsteile über die Gefahren derartigen Missbrauchs aufzuklären. Das Vertrauen älterer Menschen sollte niemals ausgenutzt werden. Die Polizei engagiert sich für Aufklärungsarbeit und appelliert an das gesamte Gemeinwesen, wachsam zu bleiben und die Betroffenen zu unterstützen.

Um in Zukunft weitere Fälle zu vermeiden, ist es wichtig, dass das Bewusstsein über solche Betrugsmaschen in der gesamten Gesellschaft erhöht wird. Nur durch Aufklärung und gegenseitige Hilfe kann diesen skrupellosen Tätern ein Riegel vorgeschoben werden.

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