Kaufland Homburg: Filiale nach Hygieneskandal monatelang geschlossen!

Die Kaufland-Filiale in Homburg bleibt voraussichtlich fünf bis sechs Monate geschlossen. Dies teilte der Kaufland-Chef Jochen Kratz mit, der eine Wiedereröffnung im „späten Herbst“ 2025 in Aussicht stellt. Die Schließung folgt auf erhebliche Hygienemängel, die unter anderem von einer Reporterin dokumentiert wurden und bei denen ein Mäusebefall festgestellt wurde. In der Folge wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Während der Schließzeit sind umfassende Renovierungsmaßnahmen geplant, deren Kosten im zweistelligen Millionenbereich liegen werden, berichtet sol.de.
Die Renovierungsarbeiten, die ursprünglich für Mai vorgesehen waren, sollen ebenfalls in der geschlossenen Zeit durchgeführt werden. Rund 100 Mitarbeitende werden während der Schließung bezahlt freigestellt und haben die Möglichkeit, in anderen Kaufland-Filialen zu arbeiten. Diese Maßnahme ist Teil der Reaktion auf die Missstände, die auch zur Suspendierung des Führungspersonals in Homburg führten. Ob damit die festgestellten Hygienemängel oder andere Gründe zusammenhängen, bleibt unklar.
Hygienemängel und Maßnahmen
Laut sr.de sind die Hygienemängel in Homburg nicht die einzigen. In 48 von 50 untersuchten Kaufland-Filialen in Deutschland wurden ähnliche Probleme festgestellt. Dies geschah im Zuge einer umfassenden Untersuchung, bei der unter anderem ein Mäusekot neben Lebensmitteln in der Homburger Filiale entdeckt wurde. Das saarländische Umweltministerium bestätigte, dass der Schädlingsbefall bereits seit Ende des letzten Jahres bekannt war und entsprechende Kontrollen stattfanden.
Kaufland zeigte sich betroffen und betonte, dass die aufgetretenen Mängel nicht den Unternehmensstandards entsprechen. Für die Homburger Filiale sind weitreichende Sanierungsmaßnahmen geplant, darunter der Austausch von Kühlgeräten, die Instandsetzung der Kundentoiletten und die Erneuerung der Sozialräume. Diese Maßnahmen sollen laut Kaufland dazu beitragen, dem Schädlingsbefall künftig effektiv vorzubeugen.
Hintergrund und Unternehmensstruktur
Kaufland, das zur Schwarz-Gruppe gehört, die auch Lidl umfasst, betreibt mehr als 770 Filialen in Deutschland und beschäftigt rund 90.000 Mitarbeiter. Zusammen erwirtschaften Kaufland und Lidl jährlich etwa 167 Milliarden Euro, was ihre zentrale Rolle im deutschen Einzelhandel unterstreicht.
Die aktuellen Hygienemängel werfen jedoch Fragen über die Kontrolle und Aufsicht der Lebensmittelversorgung auf. Alle Lebensmittelunternehmen müssen laut EU-Hygienerecht strenge Vorgaben einhalten, um die Sicherheit der Produkte zu gewährleisten. Diese Vorschriften sehen unter anderem Schulungspflichten für Mitarbeiter vor, die mit Lebensmitteln umgehen, und die strikte Einhaltung von Hygienestandards bis hin zur Abgabe der Waren an die Verbraucher. Ziel dieser Regelungen ist es, die einwandfreie Beschaffenheit von Lebensmitteln sicherzustellen und gesundheitliche Risiken für die Kunden auszuschließen, wie bmel.de erläutert.
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