Vampir-Film Blood & Sinners : Freiheit, Crossover und Rassismus in den USA!

Entdecken Sie "Blood & Sinners", Ryan Cooglers neueste Vampirgeschichte, die kulturelle Identität und Rassismus thematisiert.
Entdecken Sie "Blood & Sinners", Ryan Cooglers neueste Vampirgeschichte, die kulturelle Identität und Rassismus thematisiert. (Symbolbild/ANA)

Clarksdale, Mississippi, USA - Die Vampirgeschichte erhält frischen Wind: Mit dem Film „Blood & Sinners“ von Ryan Coogler wird ein neues Kapitel im Mythos des Blutsaugers aufgeschlagen. TV-Media berichtet, dass die Handlung in das Jahr 1932 im Mississippi-Delta entführt, wo die Nachwirkungen der Sklaverei bis heute spürbar sind. Der Film beleuchtet die historische Verfolgung schwarzer Unternehmer und Künstler durch einen weißen Mob und lässt dabei die zentralen Themen der rassistischen Hierarchien in Amerika nicht außer Acht.

Im Mittelpunkt stehen die Zwillingsbrüder Smoke und Stack, die aus Chicago zurückkehren, um in ihrer Heimatstadt ein „Juke Joint“ zu eröffnen. Die Brüder, gespielt von Michael B. Jordan, tüfteln an ihrem Plan, eine leerstehende Scheune von einem Weißen zu kaufen und an Blues-Musikern, wie dem jungen Priestersohn Sammie, zu arbeiten. Die Berliner Zeitung hebt hervor, dass die Eröffnung des Tanzschuppens ein großer Erfolg wird, obwohl die massive Unsicherheit durch den Ku-Klux-Klan für die ehemaligen Sklaven weiterhin eine bedrohliche Präsenz bleibt.

Vampirismus als Symbol

In diesem blutrünstigen Horrorspektakel wird Vampirismus als Symbol für Freiheit und Verteidigung dargestellt. Der Charakter Remmick, ein irischer Einwanderer, erzählt von seinen Erfahrungen der Erniedrigung und Gewalt in der anglo-sächsisch geprägten amerikanischen Gesellschaft. Hierbei wird deutlich: Vampirismus ist nicht nur ein gruseliges Klischee, sondern spiegelt auch die Abgründe der Gesellschaft wider, die Rassismus und kulturelle Aneignung thematisieren. Deutschlandfunk erläutert, dass kulturelle Aneignung oft von Angehörigen der Dominanzkultur erfolgt, ohne die damit verbundenen historischen und sozialen Kontexte zu berücksichtigen. In „Blood & Sinners“ wird dies deutlich, wenn die Darstellung von Monstern immer auch die Ausbeutung der schwarzen Bevölkerung reflektiert.

Musik spielt eine wesentliche Rolle im Film, wobei Komponist Ludwig Göransson ein vielfältiges Klangbild zeichnet, das afrikanische Zeremonientänze, Hip-Hop, Blues und schottisch-irische Melodien vereint. Der Film lässt sich Zeit, bevor die Vampirgeschichte richtig Fahrt aufnimmt und den Zuschauer in den zweiten Akt entführt. Die Dance- und Musikszenen im „Juke Joint“ gehören dabei zu den Höhepunkten.

Ein blutiges Ende

Während der Film ruhig beginnt, steigert sich die Spannung bis zu einem blutigen Finale im dritten Akt, das den Zuschauern noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Kritiker heben hervor, dass der Film bezüglich seiner Erzählweise nicht ganz rund ist, dennoch bleibt „Blood & Sinners“ ein sehenswertes Werk. Die komplexe thematische Verflechtung öffnet den Raum für Diskussionen über Identität und kulturelle Aneignung. Dies wird auch durch den Ansatz verdeutlicht, dass die Darstellung von Vampiren die realen Konflikte zwischen verschiedenen Kulturen und ethnischen Gruppen metaphorisch aufarbeitet.

Markant ist, dass Coogler mit „Blood & Sinners“ nicht nur ein Horrorspektakel liefert, sondern auch eine tiefere Reflexion über die gesellschaftlichen Probleme in Amerika anstößt – ein gelungenes Beispiel dafür, dass Filme weit mehr sein können als nur Unterhaltung.

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Ort Clarksdale, Mississippi, USA
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