In Potsdam wird der 35. Jahrestag des Mauerfalls mit einer Vielzahl von Veranstaltungen gebührend gefeiert. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, die Erinnerung an diese prägende Zeit lebendig zu halten und die Bedeutung der Ereignisse von 1989 zu würdigen. So werden Ausstellungen, Führungen und Gedenkveranstaltungen organisiert, die sowohl die Vergangenheit reflektieren als auch einen Bezug zur Gegenwart herstellen. Laut einem Bericht von Tagesspiegel finden in den Tagen um den 9. November zahlreiche Aktivitäten statt, die die Geschichte der Teilung Deutschlands thematisieren.
Am 8. November eröffnet die Galerie Kunstraum Potsdam die Ausstellung „Geheimes Land“ von Anne Heinlein, die eindrucksvolle Fotografien von ehemaligen Sperrgebieten zeigt. Gleichzeitig lädt das Potsdam Museum zu einem Gespräch mit dem Fotografen Matthias Kupfernagel ein, der die Berliner Mauer in der Zeit des Umbruchs dokumentierte. Diese Veranstaltungen sind nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch eine Einladung an die Bürger, sich aktiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen.
Führungen und Gedenkveranstaltungen
Am 9. November wird die Stadt mit verschiedenen Führungen und Gedenkveranstaltungen aktiv. Die Schlösserstiftung bietet Führungen durch die Welterbeparks an, um die Spuren der deutschen Teilung zu erkunden. Unter dem Motto „Erinnern, besinnen, Mauern überwinden“ führt der Verein Potsdamer Pilgerwege einen geführten Pilgerweg entlang der ehemaligen Grenze durch. Hierbei wird auch der Autor Andreas Kitschke über seine Erfahrungen bei der Wiederherstellung der Klein-Glienicker Kapelle berichten.
Ein weiteres Highlight ist die Gedenkveranstaltung des SPD-Ortsvereins, die um 11 Uhr an der Stele in der Mendelssohn-Bartholdy-Straße stattfindet. Hier wird an die mutigen Bürgerinnen und Bürger der DDR erinnert, die für ihre Freiheit kämpften. Auch die Mauergedenkstätte Griebnitzsee wird am 9. November zum Schauplatz von Erinnerungsveranstaltungen, bei denen Schüler ihre Familiengeschichten künstlerisch präsentieren.
Ein bedeutendes Gedenken
Am 10. November wird das Gedenken an die Friedliche Revolution und die Öffnung der Glienicker Brücke fortgesetzt. Die Fördergemeinschaft Lindenstraße 54 lädt zu einer Veranstaltung, bei der unter anderem der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck erwartet wird. Hier wird die Bedeutung der Ereignisse von 1989 für die heutige Demokratie hervorgehoben, wie auch die Stadt Potsdam in ihrem Konzept zur Erinnerungskultur betont, das die Sensibilisierung jüngerer Generationen für die Vergangenheit zum Ziel hat, wie Potsdam.de berichtet.
Zusätzlich wird die Nikolaikirche Potsdam am 10. November mit einem Festkonzert an das historische Ereignis erinnern. Der Nikolaichor und das Europe Symphony Orchestra werden die Sinfonie-Kantate „Lobgesang“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy aufführen. Diese musikalische Darbietung wird nicht nur die Emotionen der Anwesenden ansprechen, sondern auch die kulturelle Bedeutung des Mauerfalls unterstreichen.
Die Vielzahl der Veranstaltungen und die aktive Teilnahme der Bürger zeigen, wie wichtig das Gedenken an die Mauer und die Teilung für die Stadt Potsdam ist. Es ist eine Gelegenheit, nicht nur die Vergangenheit zu reflektieren, sondern auch die Werte der Freiheit und Demokratie zu feiern, die aus den Kämpfen der damaligen Zeit hervorgegangen sind.