In Potsdam brodelt die politische Landschaft! Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt, die ihn in ein schiefes Licht rücken. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt gegen ihn wegen Vorteilsnahme im Amt, da er regelmäßig kostenfreie VIP-Tickets für Sportveranstaltungen in der Stadt in Anspruch genommen hat. Diese brisanten Informationen wurden kürzlich durch die Berichterstattung der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) ans Licht gebracht, die auf die Details der Ermittlungen eingeht.
Schubert soll die Tickets teils ohne eigenes Zutun, teils auf Anfrage erhalten haben. So wurde ihm beispielsweise vom 1. VfL Potsdam ein Spielplan mit Einladungen für eine unbegrenzte Anzahl von Spielen übermittelt. Auch seine Frau durfte die VIP-Bereiche nutzen, ohne dass eine offizielle Einladung erforderlich war. Die Ermittler haben sogar Schuberts Mobiltelefon ausgewertet, um Chatverläufe mit Vereinsfunktionären zu überprüfen, was die Vorwürfe weiter erhärtet.
Die Dimension der Vorwürfe
Die Staatsanwaltschaft hat sich nicht die gesamte Amtszeit von Schubert, die 2018 begann, angesehen, sondern lediglich einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren zwischen Mitte 2021 und Anfang 2024. In dieser Zeit soll Schubert fast 100 Spiele besucht haben, während seine Frau bei etwa 60 Veranstaltungen anwesend war. Die Ermittler schätzen den geldwerten Vorteil, den Schubert durch die Freikarten erlangt hat, auf mindestens 13.000 Euro. Diese Summe bezieht sich jedoch nur auf die Tickets, bei denen keine repräsentativen Aufgaben nachweisbar waren, wie die MAZ berichtet.
Die Frage, ob es sich um Vorteilsnahme im Amt handelt, ist entscheidend, denn dieser Straftatbestand könnte Schubert ernsthaft gefährden. Laut dem Strafgesetzbuch drohen ihm bei einer Verurteilung bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe. Die Staatsanwaltschaft hat bereits angekündigt, noch in diesem Jahr eine erste Antwort auf die Vorwürfe zu geben, und ein Strafbefehlsverfahren ist eine mögliche Option.
Politische Reaktionen und die Zukunft Schuberts
Die Reaktionen aus der Stadtpolitik sind gemischt. Teile der politischen Landschaft zeigen sich empört über die Enthüllungen und fordern Schuberts Rücktritt. Der Tagesspiegel berichtete, dass die Stadtpolitik auf die aktuellen Entwicklungen mit Unverständnis reagiert hat. Schubert selbst hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass er nicht korrupt sei. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.
Die Ermittlungen werfen nicht nur einen Schatten auf Schuberts Amtsführung, sondern auch auf die Integrität der Stadtverwaltung insgesamt. Die Vorwürfe sind schwerwiegend und könnten weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft in Potsdam haben. Die Bürger sind gespannt, wie sich die Situation entwickeln wird und ob Schubert seine Position halten kann.