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Finanzielle Ungleichheit in Ehen: Rogayahs Geschichte und die Rolle von Telenisa

Die malaysische NGO Sisters in Islam (SIS) hat ihre Initiative Telenisa zur rechtlichen Unterstützung von Frauen in Kuala Lumpur gestartet, um deren Rechte im Bereich des Islamischen Familienrechts zu stärken und auf die Herausforderung der finanziellen Vernachlässigung, die häufig zu Scheidungen führt, aufmerksam zu machen.

Die Rolle von Telenisa im Kampf für Frauenrechte

In Malaysia gibt es viele Herausforderungen, insbesondere für Frauen, die in schwierigen familiären Situationen leben. Eine der Organisationen, die sich für die Rechte und den Schutz von Frauen einsetzt, ist Sisters in Islam (SIS), die mit ihrem Telenisa-Dienst an vorderster Front steht.

Herausforderungen im Familienrecht

Die Zahlen und Trends, die im aktuellen Bericht „Statistiken & Erkenntnisse 2023“ von Telenisa vorgestellt wurden, sind alarmierend. Es wurde festgestellt, dass häusliche Gewalt die häufigste Ursache für Scheidungen ist, was 20 Prozent der Fälle ausmacht. Es folgen der Versäumnis Unterhalt zu leisten mit 19 Prozent, Kommunikationsprobleme mit 17 Prozent und Untreue mit 12 Prozent.

Gesetzliche Unterstützung für Frauen

Die Schwierigkeiten wie die finanzielle Vernachlässigung, die viele Frauen erleben, führen oft zu emotionalen und sozialen Belastungen. Beispielsweise berichtet die 36-jährige Rogayah, dass sie nach der Heirat durch das Verhalten ihres Mannes, der sein Einkommen für teure Hobbys ausgab, in die finanzielle Misere geriet. Ihre Geschichte steht exemplarisch für viele Frauen, die ähnliche Erfahrungen machen.

Telenisa als wichtige Anlaufstelle

Telenisa, ein kostenfreies Beratungsangebot, wurde 2003 ins Leben gerufen und bietet Unterstützung in allen Fragen des Islamischen Familienrechts, einschließlich Scheidung, Sorgerecht und Erbschaft. Die Organisation hilft Frauen, sich ihrer Rechte bewusst zu werden und die nötige rechtliche Unterstützung zu erhalten.

Der Aufruf zur Verbesserung der Unterstützung für Frauen

Im Rahmen der Berichterstattung bei der Vorstellung des Berichts in Kuala Lumpur äußerte Nurul Syazwani, Mitglied der Selangorer Landesversammlung, die Bedeutung solcher Initiativen für den Zugang von Frauen zu Gerechtigkeit und Schutz. SIS-Exekutivdirektorin Rozana Isa ergänzte den Bericht, indem sie auf die Notwendigkeit einer Bundesbehörde zur Durchsetzung von Unterhaltspflichten hinwies, um sicherzustellen, dass Kinder rechtzeitig Unterstützung erhalten.

Schutz und Aufklärung für Betroffene

Der Bericht schlägt mehrere notwendige Maßnahmen vor, um die Stellung der Frauen in Malaysia zu verbessern und die Gerechtigkeit zu fördern. Dazu zählen:

  1. Bildung und Aufklärung: Regelmäßige Workshops zur Sensibilisierung für Unterhaltsansprüche.
  2. Verbesserte rechtliche Unterstützung: Bereitstellung von Rechtshilfe für Unterhaltsanträge.
  3. Strengere Durchsetzung: Maßnahmen zur Gewährleistung der Einhaltung von Unterhaltsverpflichtungen.
  4. Programme zur finanziellen Unterstützung: Hilfsmaßnahmen für arbeitslose Ehemänner und finanzielle Unterstützung für bedürftige Frauen.
  5. Verpflichtende Mediation und Beratung: Anordnung von Mediation zur Lösung von Konflikten innerhalb der Ehe.
  6. Förderung von Gemeinschaftsunterstützungsnetzwerken: Bereitstellung von emotionaler und finanzieller Unterstützung durch Gemeinschaftsführer.

Ein Blick in die Zukunft

Mit über 15.000 unterstützten Klienten, von denen 90 Prozent Frauen sind, bleibt Telenisa eine zentrale Anlaufstelle für Frauen in Malaysia, die Hilfe in rechtlichen Fragen suchen. Der Zugang zu diesen Ressourcen wird in Zukunft durch mobile Kliniken und soziale Medien weiter verbessert, wodurch auch Unterversorgte erreicht werden sollen.

Die Herausforderungen, mit denen Frauen konfrontiert sind, bleiben groß. Der Zugang zu rechtlicher Unterstützung und die Überwindung bürokratischer Hürden sind entscheidend, um Frauen ein Leben ohne Angst und finanzielle Sorgen zu ermöglichen. Telenisa leistet dabei wertvolle Arbeit und setzt sich weiterhin für eine gerechtere Gesellschaft ein.

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