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Reem Alreqeb: Hoffnung und Herausforderungen der humanitären Hilfe in Gaza

Im Interview erzählt Reem Alreqeb, die Interims-Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Gaza, von den Herausforderungen der humanitären Hilfe in der kriegsgeplagten Region und der dringenden Notwendigkeit, das leidende Volk zu unterstützen.

Humanitäre Hilfe im Fokus: Ein Alltag voller Herausforderungen in Gaza

Khan Younis (ots)

Am 19. August, dem Welttag der humanitären Hilfe, wird das unermüdliche Engagement von Humanitären wie Reem Alreqeb, der Interims-Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Gaza, ins Rampenlicht gerückt. In einer Region, in der die humanitäre Lage besorgniserregend ist, erhalten Organisationen wie die SOS-Kinderdörfer Unterstützung aus der ganzen Welt. Diese Hilfe ist jedoch immer mit bedeutenden Herausforderungen verbunden, die von den Helfern täglich gemeistert werden müssen.

Der tägliche Kampf gegen widrige Umstände

Reem Alreqeb schildert ihren Alltag in einer der gefährlichsten Umgebungen der Welt. „Vor dem Krieg war ich voller Vorfreude, zur Arbeit zu gehen. Derzeit wache ich jedoch früh auf, oft in einem Zelt und mit wenig Perspektive“, berichtet sie. Der ununterbrochene Zustrom an Notfällen und die sich ständig verändernde Sicherheitslage machen ihre Arbeit zu einer ständigen Herausforderung.

Die Dringlichkeit humanitärer Hilfe verstehen

Frauen und Kinder in Gaza sind besonders betroffen von den kontinuierlichen Konflikten. „Wir sind bei allem, was wir tun, auf humanitäre Hilfe angewiesen, und gerade jetzt benötigen wir mehr denn je Unterstützung von außen“, betont Alreqeb. Ihre persönliche Motivation, in diesem Bereich zu arbeiten, kommt von ihrem familiären Hintergrund, in dem Hilfsbereitschaft einen hohen Stellenwert hat. Sie weist darauf hin, dass es in Gaza kein „Auswählen“ gibt – die Umstände zwingen die Menschen zur Hilfe.

Herausforderungen während des Konflikts

Die größten Herausforderungen, mit denen Alreqeb und ihr Team konfrontiert sind, betreffen die Basisversorgung der Kinder. „In den ersten Tagen des Konflikts hatten wir kein fließendes Wasser und keine Toiletten“, erinnert sie sich. Auch die Sicherheit der Kinder bleibt ständig im Hinterkopf, insbesondere nach den traumatischen Erfahrungen, die sie gemacht haben. Ein eindrückliches Erlebnis war die Entscheidung, das SOS-Kinderdorf in Rafah aufgrund der akuten Gefahren zu evakuieren. „Die Kinder kamen zu mir, um ihre liebsten Gegenstände mitzunehmen, während wir unter immensem Druck standen“, schildert sie betroffen.

Hoffnung inmitten der Krise

Trotz der unzähligen Herausforderungen findet Reem Alreqeb Gründe zur Hoffnung. „Es sind die kleinen Erfolge, wie die Wiedervereinigung eines Kindes mit seiner Familie, die uns weiter motivieren“, sagt sie. Solche Momente geben ihr und ihrem Team die Kraft weiterzumachen, auch wenn die Umstände oft überwältigend sind.

Verschiedene Ansichten zur Unterstützung in Gaza

Die Notwendigkeit, weltweit mehr Aufmerksamkeit auf die Situation in Gaza zu lenken, ist von entscheidender Bedeutung. „Ich habe oft das Gefühl, dass die Menschen außerhalb Gazas die Dringlichkeit unserer Lage nicht verstehen“, erklärt Alreqeb. Aufklärung und das Ende des Konflikts sind ein zentraler Bestandteil ihrer Forderungen, um die humanitäre Lage nachhaltig zu verbessern.

Lesen Sie auch die Pressemitteilung der SOS-Kinderdörfer zum Welttag der humanitären Hilfe: „Welttag der humanitären Hilfe: Zwei von drei weltweit getöteten Helfern 2024 in Palästina ums Leben gekommen“

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