In Remscheid wird ein mutiger Schritt unternommen, um das Chaos vor den Schulen zu bekämpfen! Die Stadt hat beschlossen, zwei Schulstraßen einzurichten, um die lästigen Elterntaxis in Schach zu halten. Diese Maßnahme betrifft die Sedanstraße, wo die Walther-Hartmann-Grundschule liegt, sowie den Dachsweg, der die Grundschule Eisernstein und das Leibniz-Gymnasium bedient. Laut einem Bericht von RGA werden diese Straßen werktags zwischen 7 und 8 Uhr für den Verkehr gesperrt, um den Schülern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen.
Ordnungsamtsleiter Arndt Liesenfeld stellte im Schulausschuss klar, dass die Sperrungen nur während der morgendlichen Abholzeiten gelten. Mittags sind sie nicht notwendig, da die Kinder zu unterschiedlichen Zeiten abgeholt werden. Dies wurde von den beteiligten Schulen als sinnvoll erachtet. Um die Situation für die Eltern zu erleichtern, gibt es bereits Eltern-Kind-Haltestellen in der Nähe, die eine reibungslose Anfahrt gewährleisten.
Eltern-Kind-Haltestellen als Schlüssel zur Sicherheit
Die Einführung der Schulstraßen ist nur möglich, weil es bereits Eltern-Kind-Haltestellen gibt oder solche in Planung sind. In Lüttringhausen sollen neue Haltestellen an der Lockfinker Straße entstehen. Vor der Sedanstraße sind bereits drei Haltestellen eingerichtet, die es den Eltern ermöglichen, ihre Kinder sicher abzusetzen, ohne dass sie rangieren müssen. „Der Verkehr kann über die Metzer Straße, Sedanstraße oder Spichernstraße problemlos abfließen“, erklärte die Verwaltung.
Die Regelung gilt nicht an Wochenenden oder Feiertagen, um den Anwohnern entgegenzukommen. Ursprünglich war eine Ausnahmegenehmigung für Anwohner angedacht, die jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden gewesen wäre. „Wir wollten den Anwohnern nicht zumuten, für die Folgen des Schulbetriebs zu zahlen“, so Liesenfeld.
Einfachheit für Anwohner bei Kontrollen
In den gesperrten Bereichen sind insgesamt 67 Personen mit 49 Fahrzeugen registriert. Für diese Anwohner wurde eine unkomplizierte Lösung gefunden: „Wenn sie zwischen 7 und 8 Uhr in die gesperrten Bereiche fahren und kontrolliert werden, müssen sie nur ihren Personalausweis vorzeigen“, erklärte Liesenfeld. Diese Regelung gilt auch für den Dachsweg, wo 53 Personen mit 40 Fahrzeugen gemeldet sind.
Thomas Giebisch, der Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums, äußerte sich dankbar über die temporäre Sperrung, die durch einen Erlass des NRW-Verkehrsministeriums im Januar 2024 ermöglicht wurde. „Das wird eine enorme Erleichterung für die Schüler am Eisernstein sein“, betonte er und bat darum, entsprechende Verkehrszeichen frühzeitig im Dachsweg aufzustellen.
Verkehrsversuch ohne technische Barrieren
Die Schulstraßen werden zunächst als Verkehrsversuch umgesetzt. Interessanterweise verzichtet die Stadt Remscheid auf Schranken oder versenkbare Poller, da weder Schulen noch Eltern oder die Polizei die Kapazitäten haben, diese täglich zu installieren. Es besteht die Möglichkeit, dass weitere der 17 Grundschulen in der Stadt folgen, jedoch sind Maßnahmen in bestimmten Gebieten ausgeschlossen, da sie an klassifizierten Straßen liegen.
Die Herausforderungen bei der Umsetzung sind nicht zu unterschätzen. In Bereichen wie dem Stadtpark, Dörpfeld und Steinberg sind Sperrungen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens „schwierig bis unmöglich“. Die GGS Am Stadtpark liegt an einer stark frequentierten Kreuzung, und die GGS Dörpfeld ist von Umleitungen betroffen. Dennoch wird mit der Einführung der Schulstraßen in der Sedanstraße und dem Dachsweg ein wichtiger Schritt in Richtung sicherer Schulwege gemacht.
Die Stadt Remscheid zeigt mit dieser Initiative, dass sie die Sicherheit der Schüler ernst nimmt und bereit ist, innovative Lösungen zu finden, um die Schulumgebung zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf den Schulverkehr auswirken werden, aber die ersten Schritte sind vielversprechend.