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Donnerstag, 21. November 2024

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Montabaur führt revolutionäres Wickelrohrverfahren zur Abwassersanierung ein

Die Verbandsgemeindewerke Montabaur setzen mit dem Wickelrohrverfahren einen neuen Maßstab in der Abwasserinfrastruktur! Als erste Kommune im Westerwaldkreis nutzen sie diese innovative Technik zur Sanierung von großen Abwasserrohren. Das Verfahren, das ursprünglich aus Japan stammt, ermöglicht es, alte Rohre von innen auszukleiden und zu stabilisieren, ohne sie auszugraben. Dies wurde kürzlich in der Gemarkung Holler demonstriert, wie der Ben-Kurier berichtete.

Jeden Tag produzieren Haushalte und Unternehmen Unmengen an Abwasser, das regelmäßig überprüft und instandgehalten werden muss. Um die aufwändigen und kostenintensiven Arbeiten des Ausgrabens und Verlegens neuer Rohre zu vermeiden, kommen moderne Inliner-Verfahren zum Einsatz. Bei kleineren Rohren können Schläuche eingeführt und durch Aufblasen an die Rohrgröße angepasst werden, wie auch VG Montabaur erklärt.

Ein Verfahren mit vielen Vorteilen

Das Wickelrohrverfahren ist besonders vorteilhaft für Rohre mit großem Durchmesser. Michael Maurer, Projektleiter bei den Abwasserwerken der VG Montabaur, hebt hervor: „Das Verfahren kann im laufenden Betrieb eingesetzt werden. Der Kanal muss somit nicht gesperrt und trockengelegt werden. Außerdem werden die Rohre nicht ausgegraben, sondern es wird lediglich ein Verbindungsschacht geöffnet.“ Diese Methode spart nicht nur erheblichen Arbeitsaufwand und vermeidet Straßensperrungen, sondern schont auch die Umwelt und reduziert CO2-Emissionen. „Mit dem Einsatz dieser innovativen Technik sind wir Vorreiter im Westerwald“, so Maurer weiter.

Aktuell wird ein 1,2 Kilometer langes Rohr in der Gemarkung Holler in 12 Abschnitten saniert, wobei der längste Abschnitt 300 Meter misst. Das ursprüngliche Rohr hat einen Durchmesser von 400 Millimetern, wird nach der Sanierung jedoch auf 350 Millimeter verkleinert. „Das ist der einzige Nachteil des Verfahrens“, erklärt Maurer, „aber für die anfallende Abwassermenge reicht die Größe dennoch aus.“ Die VG-Werke betreiben insgesamt ein Leitungsnetz von 380 Kilometern und 60 Kilometern Verbindungssammlern, die das Abwasser der Haushalte und Gemeinden zu den acht Kläranlagen leiten.

So funktioniert das Wickelrohrverfahren

Der Prozess beginnt mit dem Öffnen eines Kontrollschachts, in den ein breites Kunststoffband eingeführt wird. Eine spezielle Maschine schiebt dieses PVC-Auskleidungsprofil kontinuierlich am inneren Rand des Rohres vorwärts, sodass es sich spiralförmig aufwickelt und verbindet. Dadurch entsteht eine neue, dichte Ableitungsoberfläche. Anschließend wird eine Metallstützkonstruktion eingebaut, die die PVC-Auskleidung während der Mörtelinjektion unterstützt. Ein quellfähiger Spezialmörtel wird zwischen die Innenwand des alten Rohres und die neue Wickelrohrschicht gespritzt, was einen stabilen und dauerhaften Verbund schafft. Nach der Entnahme der Stützkonstruktion ist die Leitung sofort wieder einsatzbereit.

Die Verbandsgemeindewerke Montabaur haben mit diesem Verfahren nicht nur einen technologischen Fortschritt erzielt, sondern auch ein Zeichen für nachhaltige und effiziente Abwasserbewirtschaftung gesetzt. „Da sich das neue Verfahren bewährt hat, werden wir es auch künftig einsetzen“, versichert Maurer.

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