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Zukunft des Bopparder Krankenhauses: Entscheidung steht bevor

Der Rhein-Hunsrück-Kreis berät heute, ob er die finanziellen Verluste des Krankenhauses Boppard übernimmt, um dessen Schicksal zu entscheiden, nachdem ein Rettungsplan von Gesellschaftern und der Stadt bereits vorgelegt wurde.

Die Zukunft des Bopparder Krankenhauses steht auf der Kippe und sorgt für erhebliche Besorgnis in der lokalen Gemeinschaft. Die Entscheidung über die finanzielle Unterstützung durch den Rhein-Hunsrück-Kreis wird heute im Kreistag erwartet. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Gesundheitsversorgung in der Region haben.

Gesundheitsversorgung vor einem Umbruch

Das Krankenhaus in Boppard könnte bald geschlossen werden, wenn der Rhein-Hunsrück-Kreis nicht bereit ist, die finanziellen Verluste zu übernehmen. In einem Sanierungsplan, der im Juli verabschiedet wurde, wird empfohlen, das Krankenhaus zu schließen, falls keine Unterstützung erfolgt. Diese Situation wirft Fragen über die Gesundheitsversorgung in der Region auf, da Boppard eine wichtige Rolle als medizinische Anlaufstelle spielt.

Kreisverwaltung in der Zwickmühle

Der Landrat Volker Boch äußerte Bedenken über die Situation des Krankenhauses und betonte, dass jede finanzielle Unterstützung für die Zukunft des Hauses eine klare Perspektive benötigt. Boch forderte, dass es nicht nur um eine vorübergehende Lösung gehen kann, die letztlich zu einer Schließung führt. „Wir möchten sicherstellen, dass es einen tragfähigen Plan gibt“, sagte er.

Rettungsplan stößt auf Zustimmung

Ein Rettungsplan wurde bereits erarbeitet, der von der Stadt Boppard, dem Rhein-Hunsrück-Kreis und der Stiftung „Heilig Geist“ unterstützt wird. Gemäß diesem Plan sollen die Stadt und der Kreis jeweils 25 Prozent des Defizits übernehmen, während die Stiftung die übrigen 50 Prozent trägt. Ein Darlehen war ursprünglich bis Ende des Jahres befristet, was dazu führt, dass schnellere Entscheidungen erforderlich sind.

Finanzielle Situation bleiben geheim

Die genauen finanziellen Verlustzahlen des Bopparder Krankenhauses sind zwar nicht öffentlich bekannt, doch Berichten zufolge beläuft sich das Defizit im Jahr 2023 auf rund zwei Millionen Euro. Die Gesellschafter haben sich zur Verschwiegenheit verpflichtet, was die Transparenz in der Situation erschwert. Die mangelnde Öffentlichkeit könnte die Sorgen der Bürger weiter schüren und das Vertrauen in die Entscheidungen der Verantwortlichen erodieren.

Die Auswirkungen auf die Gemeinde

Ein eventuelles Aus für das Krankenhaus hätte nicht nur wirtschaftliche Konsequenzen, sondern auch direkte Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Viele Bürger nutzen die Dienstleistungen des Krankenhauses, und eine Schließung könnte Betroffene mehrere Kilometer weiter zu anderen Einrichtungen zwingen, was zusätzliche Belastungen mit sich bringen würde. Die lokale Gemeinschaft hofft darauf, dass der Kreistag heute eine Entscheidung trifft, die die Rettung des Krankenhauses möglich macht und die medizinische Versorgung in der Region sichert.

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