Neue Museumsausstellung würdigt Geschichte der Sinti und Roma während des Holocaust
Ein einzigartiges Museumsprojekt am Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma bietet einen neuen Blick auf die Geschichte der Sinti und Roma während und nach dem Holocaust. Die museale Sammlung, die von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert wird, präsentiert einen bisher unbeachteten Aspekt der NS-Vergangenheit.
Der Überlebende Christian Pfeil erzählte von den dramatischen Ereignissen seiner Geburt im von den Nationalsozialisten besetzten Polen und zeigte damit auf, wie wichtig es ist, vergessene Erinnerungen wieder hervorzurufen. Durch Zeitzeugengespräche und die Suche nach Objekten zur Geschichte der Sinti und Roma entsteht eine vielschichtige Darstellung von Überleben, Ausgrenzung, Neuanfang und Identität.
Die Ausstellung, die bis zum 18. August 2024 in der Bremeneckgasse 2 in Heidelberg zu sehen ist, zeigt eindrucksvoll, wie die Sinti und Roma trotz Verfolgung und Vorurteilen eine eigene kulturelle Identität bewahrten. Operettenfracks, Gemälde und persönliche Erinnerungsstücke verdeutlichen die kulturellen Leistungen einer Minderheit, die seit Jahrhunderten zu Europa gehört.
Die Projektleiterin Vera Tönsfeldt betonte die Bedeutung des selbstbestimmten Erinnerns als Grundwert unserer Demokratie. In einer Zeit, in der Antiziganismus und Rechtsradikalismus zunehmen, ist es wichtiger denn je, die Erinnerung an vergangene Verbrechen wachzuhalten und das kritische Gedächtnis Deutschlands zu stärken.
Die Ausstellung „Das vergessene Gedächtnis“ bietet einen einzigartigen Einblick in die Geschichte einer lange verleugneten Minderheit. Indem sie das Schicksal und die Erfahrungen der im Nationalsozialismus verfolgten Menschen sichtbar macht, erinnert sie uns daran, dass die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten darf.
– NAG
