Rhön-Grabfeld

Die Zukunft der Wärmeversorgung in Lebenhan: Chancen und Herausforderungen

Die Energiegenossenschaft "Nahwärme eG Lebenhan" kämpft bis Dezember 2024 um weitere Abnehmer für ihr Wärmeversorgungsnetz in Lebenhan, da derzeit nicht genug Interessenten vorhanden sind, um ein wirtschaftlich tragfähiges Projekt zu gewährleisten.

Die Gründung der Energiegenossenschaft „Nahwärme eG Lebenhan“ im vergangenen November stellt einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung einer nachhaltigen Wärmeversorgung für die Gemeinde Lebenhan dar. Doch die bisherigen Bemühungen sind von Herausforderungen begleitet, die das Wohlergehen der gesamten Gemeinschaft beeinflussen könnten.

Problematische Interessenslage der Anschlussnehmer

Eine der größten Hürden, mit denen die Genossenschaft konfrontiert ist, ist die unzureichende Anzahl an interessierten Anschlussnehmern. Bisher sind die potentiellen Nutzer im Dorf stark verstreut, was die Erreichung eines wettbewerbsfähigen Wärmepreises erschwert. Ein weiteres Problem ist die unsichere Perspektive eines Anschlusses des geplanten Schlossinternates, dessen Status für die laufenden Planungen entscheidend wäre.

Wirtschaftliche Überlegungen in der Genossenschaftsversammlung

Bei der jüngsten Versammlung der Genossenschaft informierte Vorstandssprecher Alexander Vonderau über die Fortschritte und Herausforderungen. Laut den durchgeführten Wirtschaftlichkeitsberechnungen müssen mindestens 70 bis 80 Anwesen an das Wärmenetz angeschlossen werden, damit das Projekt als rentabel gilt. Andernfalls könnte die Genossenschaft gezwungen sein, ihre Pläne aufzugeben.

Vorteile einer gemeinschaftlichen Wärmeversorgung

Ein Nahwärmenetz könnte für die Bürger in Lebenhan zahlreiche Vorteile schaffen. „Wenn genügend Interessierte dabei sind, können wir einen günstigen Heizpreis erzielen“, erläuterte Vonderau. Des Weiteren könnten Technologien wie Großwärmepumpen oder Wasserstoffgewinnung in einem solchen System strategisch genutzt werden, um die Gemeinde unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen. Solche Entwicklungen könnten für die Umwelt und den Geldbeutel der Bürger von großem Nutzen sein.

Alternative Berechnungen für die wirtschaftliche Machbarkeit

Im Hinblick auf die wirtschaftliche Perspektive hat die Rhön-Grabfeld-Wärme GmbH signalisiert, dass sie bereit ist, eine alternative Wirtschaftlichkeitsberechnung für das Projekt zu erstellen. Dies könnte neue Einsichten geben, die möglicherweise zu einer besseren Akquise von Anschlussteilnehmern führen.

Der Weg nach vorn: Überzeugungsarbeit leisten

Michael Respondek, Aufsichtsratsvorsitzender, und das gesamte Vorstands-Team haben den Bürgern nahegelegt, aktiv für das Projekt zu werben. Die genossenschaftliche Wärmeversorgung könne alle Bürger betreffen und erfordere eine gemeinsame Anstrengung, um die notwendige Anzahl an Anschlussnehmern zu erreichen. Die Genossenschaft plant, ihre finanziellen und technischen Ansprüche bis Dezember 2024 weiterzuverfolgen.

Fazit: Eine gemeinschaftliche Verantwortung

Obwohl die Herausforderungen beträchtlich sind, könnte das Projekt „Nahwärme eG Lebenhan“ eine wegweisende Initiative für die Gemeinde darstellen. Es fordert die Bürger nicht nur auf, sich mit den Folgen der „Wärmewende“ auseinanderzusetzen, sondern auch aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Energiezukunft mitzuwirken.

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