Was bedeutet es, Arzneimittel im Ausland zu kaufen?
Die Urlaubszeit steht vor der Tür und mit ihr die Reisepläne vieler Menschen. Oft locken im Ausland günstige Medikamente, doch welche Risiken sind damit verbunden? Der Vorsitzende des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, Mathias Arnold, warnt vor den Gefahren des Arzneimittelkaufs im Ausland.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass bis zu zehn Prozent der Medikamente in vielen Entwicklungsländern gefälscht sind. In einigen Regionen kann dieser Prozentsatz sogar über 50 Prozent liegen. Gefälschte oder minderwertige Medikamente können nicht nur weniger wirksam sein, sondern auch gesundheitsschädliche Substanzen enthalten.
Mittlerweile sind die Standards in Deutschland streng: Medikamente durchlaufen eine Zulassung und werden ausschließlich über Apotheken vertrieben, um Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten. Im Ausland gelten diese Standards jedoch nicht immer in gleichem Maße.
Es besteht auch die Gefahr, dass in anderen Ländern nicht alle in Deutschland verfügbaren Arzneimittel erhältlich sind oder sich in Dosierung und Anwendung unterscheiden. Sprachbarrieren können zusätzlich zu Einnahmefehlern führen und unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Es ist wichtig, sich über arzneimittelrechtliche Fragen und die Rezeptpflicht im Ausland zu informieren.
Vor einer Urlaubsreise ist es ratsam, die Reiseapotheke sinnvoll zu bestücken. Auch einfache Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen können im Ausland rezeptpflichtig sein. Wichtige Arzneimittel sollten immer mit Reserve dabei sein, besonders auf Flugreisen im Handgepäck, um im Fall eines verlorenen Gepäcks versorgt zu sein.
Ein Besuch in der Apotheke vor der Reise kann helfen, gesundheitliche Risiken zu minimieren und rechtliche Probleme zu vermeiden. Die Experten in der Apotheke stehen bereit, um individuelle Empfehlungen zu geben und Fragen zu beantworten.
– NAG
