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Sanierungsprojekt Elbe-Höhenweg: Neue Hürden durch Blindgänger und Vegetation

Die Sanierung des beliebten Elbe-Höhenwegs in Hamburg-Rissen, der 2016 durch einen Erdrutsch beschädigt wurde, steht wegen der Gefährdung durch sechs nicht explodierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg und neuer bürokratischer Hürden auf der Kippe, während die Verkehrsbehörde eine mögliche Wiederherstellung in der ursprünglichen Form prüft.

Hamburg & Schleswig-Holstein
Herausforderungen bei der Sanierung des Elbe-Höhenwegs: Ein Weg in die Zukunft?

Der Elbe-Höhenweg in Hamburg-Rissen, bekannt für seinen malerischen Blick auf den Fluss, steht nach einem Erdrutsch vor komplexen Sanierungsfragen. In den letzten acht Jahren haben sich in dieser Region die Herausforderungen gehäuft, nicht nur durch geologische Veränderungen, sondern auch durch historische Hinterlassenschaften.

Gefahren durch Kriegsrelikte

Ein zentrales Problem stellen mehrere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg dar. Der Kampfmittelräumungsdienst der Feuerwehr Hamburg hat in diesem Zusammenhang die Situation analysiert und festgestellt, dass die Gefahr der nicht explodierten Bomben als gering eingestuft wird. Diese Bomben, die im Krieg mit einem speziellen Raketenantrieb ausgestattet waren, liegen tief im Boden und ihre Bergung ist mit Schwierigkeiten und hohen Kosten verbunden. Insgesamt sechs solcher Bomben sind unterhalb des Elbe-Höhenwegs vergraben.

Stahlkonstruktion als mögliche Lösung

Nachdem der bisherige Weg im Februar 2016 an mehreren Stellen abgerutscht ist, plant das Bezirksamt Altona die Errichtung eines neuen 300 Meter langen und drei Meter breiten Stahlsteigs an dieser Stelle. Der geschätzte Kostenrahmen für diese Maßnahme liegt bei fünf Millionen Euro. Dieses Projekt könnte den Weg schnell wieder begehbar machen, jedoch sind viele Bürger*innen skeptisch. Ein Anwohner hatte im Vorfeld gegen die Wiederherstellung geklagt, was die Umsetzung verzögert hat.

Veränderte Umweltbedingungen

Die Verkehrsbehörde, unter Leitung von Anjes Tjarks (Grüne), untersucht derzeit, ob eine Rückkehr zur ursprünglichen Form des Weges möglich ist. Die Veränderungen in der Vegetation und die Ansiedlung seltener Tierarten stellen hierbei neue ökologische Herausforderungen dar. CDU-Abgeordnete Anke Frieling äußert ihre Besorgnis, dass eine erneute Verzögerung beim Bau des neuen Stegs droht, und erinnert an die Vergangenheit, als Eidechsen an der Baustelle gedeihen konnten, was zu weiteren Komplikationen führte.

Die Bedeutung für die Gemeinschaft

Die Wiederherstellung des Elbe-Höhenwegs ist nicht nur eine infrastrukturelle Frage, sondern berührt auch das soziale Leben in Rissen. Der Weg ist bei Einwohner*innen und Besucher*innen beliebt und spielt eine wichtige Rolle für die Freizeitgestaltung und die Erholung in der Natur. Die Entscheidung über die zukünftige Nutzung könnte weitreichende Folgen für die Anwohner haben, da der Zugang zur Natur und die Erhaltung dieser schönen Landschaft auf dem Spiel stehen.

Die anhaltenden Gespräche und Überlegungen über die Wiederherstellung des Weges sind ein Zeichen für ein ernsthaftes Engagement für die Sicherheit und Freude der Gemeinschaft in Hamburg-Rissen. So muss nun abgewogen werden, welche Lösung sowohl den Bedürfnissen der Menschen als auch den Herausforderungen der Natur gerecht wird.

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