In Schleswig-Holstein brodelt es! Der SPD-Abgeordnete Martin Habersaat schlägt Alarm: Der Ausbau der Ganztagsbetreuung an Schulen ist in akuter Gefahr. Mit einem Antragsvolumen von satten 506 Millionen Euro steht nur eine Fördersumme von 196 Millionen Euro zur Verfügung. Das bedeutet, dass 161 Schulträger noch keinen Antrag gestellt haben, was die Situation zusätzlich verschärft. Dies berichtet shz.de.
Die Lage wird noch brisanter, denn ab dem Schuljahr 2026/27 haben alle Kinder einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Doch die Landesregierung hat keinen Überblick über den finanziellen Gesamtbedarf. „Es ist entscheidend, die Bildungschancen der Kinder zu verbessern und gleichzeitig den Eltern eine verlässliche Betreuung zu bieten“, so Habersaat. Am 23. November wird eine Konferenz mit dem Titel „Guten Ganztag gestalten – gemeinsam Qualität weiterentwickeln“ stattfinden, wo hoffentlich die lange erwarteten Rahmenbedingungen des Landes präsentiert werden.
Ein chaotisches Antragsverfahren
Doch das ist noch nicht alles! Die SPD-Fraktion hat bereits im September das Verfahren zur Antragsabgabe scharf kritisiert. Die Abgabe war alles andere als digital und stellte sich als wahre „Schikane“ heraus. Vertreter der Gemeinden mussten sich am 1. September um Mitternacht vor dem Briefkasten der Investitionsbank anstellen. Die Reihenfolge der Anträge wurde durch die Schichtung der Umschläge im Briefkasten bestimmt. Ein absurder Zustand, der die Beamten dazu brachte, mit „Kühltaschen und Klappstühlen“ vor dem Briefkasten zu campieren, wie die Gemeinde Berkenthin im Kreis Herzogtum Lauenburg berichtete.
Die Tatsache, dass der Beginn der Antragsfrist auf einen Sonntag fiel, war nicht etwa eine bewusste Entscheidung, sondern das Ergebnis einer Verschiebung um zwei Monate. Dies hat die Situation nur noch weiter verkompliziert und zeigt, wie dringend eine Reform des Verfahrens notwendig ist.
Ein Blick in die Zukunft
Die Herausforderungen sind enorm, und die Zeit drängt. Die bevorstehende Konferenz könnte der Schlüssel zu einer Lösung sein, doch die Unsicherheiten bleiben. Wie wird die Landesregierung den finanziellen Bedarf decken? Und wie können die Schulträger motiviert werden, ihre Anträge rechtzeitig einzureichen? Diese Fragen müssen dringend geklärt werden, um die Bildungschancen der Kinder in Schleswig-Holstein nicht zu gefährden. Laut shz.de ist es entscheidend, dass die Rahmenbedingungen für einen qualitativ hochwertigen Ganztag geschaffen werden.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Eltern, Lehrer und Schüler blicken gespannt auf die Entwicklungen. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen die Dringlichkeit der Situation erkennen und schnell handeln, um die Zukunft der Ganztagsbetreuung in Schleswig-Holstein zu sichern.