In Schleswig-Holstein brodelt es: Die Busfahrer sind in Aufruhr und setzen ihre Streiks fort! Am Freitag, den 8. November 2024, wird der öffentliche Nahverkehr erneut stark beeinträchtigt, insbesondere der Schülerverkehr. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten zu einem landesweiten Streik aufgerufen, um für faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Bereits am Mittwoch fielen zahlreiche Busverbindungen aus, und die Lage spitzt sich weiter zu. Laut ver.di-Sprecher Frank Schischefsky sind auch die Kielius-Verbindungen betroffen, was Pendler und Schüler vor große Herausforderungen stellt, wie [NDR.de](https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Landesweite-Busstreiks-in-SH-werden-heute-fortgesetzt,busstreik378.html) berichtete.
Die Streiks sind eine Reaktion auf einen gescheiterten Tarifvertrag, der eine Lohnerhöhung von 275 Euro und eine Inflationsausgleichsprämie von 850 Euro vorsah. Der Omnibusverband Nord (OVN) hatte diesen Vertrag überraschend zurückgezogen, was die Wut der Beschäftigten weiter anheizte. „Wir haben einen klaren Auftrag der Mitglieder in den Betrieben bekommen, in den sogenannten Erzwingungsstreik zu gehen“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Sascha Bähring. Die Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern ergab eine überwältigende Zustimmung von 98,63 Prozent für unbefristete Streiks, was die historische Dimension dieses Konflikts unterstreicht.
Streikpläne und Auswirkungen
Der Streik beginnt mit dem Frühdienst und endet am Abend. Während einige Busunternehmen wie die KViP in Pinneberg nicht am Streik teilnehmen, wird erwartet, dass die meisten anderen privaten Busunternehmen, darunter Autokraft und DB Regio Bus Nord, stark betroffen sind. Pendler müssen sich auf Ausfälle einstellen und ihre Verbindungen im Voraus überprüfen. Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein warnt, dass auch Kleinbusse und On-Demand-Verkehr betroffen sein könnten, was die Situation weiter verschärft, wie [shz.de](https://www.shz.de/deutschland-welt/schleswig-holstein/artikel/busstreik-morgen-weite-teile-schleswig-holsteins-betroffen-47951723) berichtete.
Die Autokraft GmbH hat jedoch einige Verbindungen auf ihrer Webseite veröffentlicht, die trotz des Streiks voraussichtlich durchgeführt werden. Auch die Ahrensburger Busgesellschaft und die Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg haben angekündigt, bestimmte Fahrten aufrechtzuerhalten. Dennoch bleibt die Unsicherheit für viele Fahrgäste bestehen, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind.
Die Hintergründe des Konflikts
Der Konflikt hat seine Wurzeln in den finanziellen Kürzungen der Landesregierung, die die Verhandlungen zwischen ver.di und dem OVN erheblich belastet haben. Die Arbeitgeberseite argumentiert, dass die finanziellen Mittel fehlen, um die geforderten Lohnerhöhungen zu gewähren. Doch ver.di kontert, dass die Vereinbarung mit der KViP beweist, dass Geld vorhanden ist. „Die Arbeitgeber müssen sich überlegen, ob sie Klientelpolitik für Kleinstunternehmen machen oder als Tarifpartner für die wichtigen Unternehmen des Verbands agieren wollen“, so Bähring.
Am Montag, den 11. November, sind weitere Gespräche zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft geplant. Der OVN hat bereits angekündigt, dass die Gespräche dringend notwendig sind, um die dramatische Lage im Nahverkehr zu klären. Die nächsten Tage könnten entscheidend dafür sein, ob der Streik weitergeht oder ob eine Einigung erzielt werden kann.
Die Situation bleibt angespannt, und die Busfahrer setzen alles auf eine Karte, um für ihre Rechte zu kämpfen. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Arbeitgeber bereit sind, auf die Forderungen der Beschäftigten einzugehen oder ob der Konflikt weiter eskaliert.