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Zukunft der Blauen Moschee: Diskussionen um ihren Erhalt in Hamburg

Die Diskussion über die zukünftige Nutzung der Blauen Moschee in Hamburg, die seit der Beschlagnahme im Rahmen des Verbots des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) am 24. Juli 2024 entbrannt ist, beschäftigt Bürgermeister Peter Tschentscher und Politiker der Grünen sowie Linken, die sicherstellen wollen, dass der Ort ein Gebetsraum für schiitische Muslime und Exil-Iraner bleibt.

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Die Zukunft der Blauen Moschee: Ein zentrales Symbol für die schiitische Gemeinschaft

Die Blaue Moschee, ein Zeichen der schiitischen Identität in Hamburg, steht nach der Übergabe an den Bund vor einer ungewissen Zukunft. Dies wirft wichtige Fragen über die gemeinschaftliche Nutzung und Erhaltung auf.

Verwaltung durch den Bund: Der aktuelle Status

Nachdem das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) verboten wurde, unterliegt die Blaue Moschee nun der Verwaltung des Bundes. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erklärte, dass Gespräche mit dem Innenministerium darüber geführt werden, wie der besondere Charakter dieses Gotteshauses in der zukünftigen Nutzung erhalten werden kann.

Einbindung der schiitischen Gemeinschaft

Die Wichtigkeit der Blaue Moschee für die schiitische Gemeinschaft ist unbestritten. Maryam Blumenthal, die Landesvorsitzende der Grünen, hebt hervor, dass Exil-Iraner, die in Hamburg leben, an der Entscheidung über die zukünftige Nutzung beteiligt werden sollten. „Es ist unerlässlich, dass dieser Ort weiterhin ein sicherer Rückzugsort für schiitische Muslime bleibt“, so Blumenthal.

Politische Stimmen und Ängste um Einflussnahme

Sabine Ritter, die Vorsitzende der Linken in Hamburg, teilt ähnliche Bedenken. Der Erhalt der Moschee als Gebetsraum sei entscheidend, jedoch müsse sichergestellt werden, dass diese nicht unter den Einfluss des Iran fällt. „Wir dürfen die schiitischen Gläubigen in Hamburg nicht im Stich lassen“, erklärt Ritter und fordert klare Linien in der zukünftigen Gestaltung.

Eine historische Stätte der Vielfalt

Die offizielle Bezeichnung der Blauen Moschee ist Imam-Ali-Moschee. Sie ist im Volksmund als „Blaue Moschee“ bekannt und befindet sich am Alsterufer. Mit ihrer Grundsteinlegung im Jahr 1960 und der darauf folgenden fünfjährigen Bauzeit stellt sie die viertälteste Moschee Deutschlands dar. Ihr architektonischer Stil, geprägt von Iwan-Elementen, einschließlich einer markanten Kuppel, ist ein schätzenswerter Teil des Hamburger Stadtbildes.

Ausblick und Bedeutung für die Identität

Die Diskussion um die zukünftige Nutzung der Blauen Moschee verdeutlicht nicht nur die Herausforderungen, vor denen religiöse Gemeinschaften heute stehen, sondern auch die Notwendigkeit eines respektvollen Dialogs zwischen politischen Akteuren und der schiitischen Gemeinschaft. Letztlich steht die Moschee sinnbildlich für den interkulturellen Austausch und das Zusammenleben in einer vielfältigen Stadt wie Hamburg.

NAG

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