Schwäbisch Gmünd setzt ein starkes Zeichen für den fairen Handel mit der Einführung eines neuen Snackautomaten im Rathaus. Der sogenannte „Fair-O-Mat“ bietet Bürgerinnen, Bürgern und Mitarbeitenden der Verwaltung eine Auswahl an fair gehandelten Snacks wie Müsliriegel, Gummibärchen und Schokolade. Dieses innovative Konzept ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Amt für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung sowie dem Weltladen Schwäbisch Gmünd und wird durch Fördermittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt.
Die Stadt Gmünd ist seit 2012 als Fairtrade-Stadt zertifiziert und hat sich damit verpflichtet, faire Handelspraktiken zu fördern. In Gemeinderatssitzungen wird bereits fair gehandelter Kaffee angeboten, und die Verwaltung verwendet ebenfalls Produkte aus fairem Handel. Dies zeigt, dass der faire Handel in Schwäbisch Gmünd fest verankert ist. Das Engagement der Stadt wird durch Veranstaltungen wie die Aktionswochen „Gmünd für Morgen“ sowie die Aktivitäten des Weltladens und eines Unverpackt-Ladens weiter unterstützt.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Der neue Snackautomat wird im Herbst im Eingangsbereich des Rathauses installiert, an einem Ort, der gut für die Öffentlichkeit zugänglich ist. „Wir müssen noch den genauen Standort festlegen“, so Stadtsprecher Markus Herrmann. Der Fair-O-Mat wird ausschließlich ohne Strom betrieben, was nicht nur die Betriebskosten senkt, sondern auch ökologisch sinnvoll ist. Die Preise der Snacks werden voraussichtlich zwischen 50 Cent und 2,50 Euro liegen, und die Bezahlung erfolgt durch passendes Geld, ähnlich einem klassischen Kaugummi-Automaten.
Die Produkte im Fair-O-Mat sind zertifiziert und stammen aus fairem Handel. Dies bedeutet, dass die Produzenten in den Herkunftsländern einen gerechten Anteil am Gewinn erhalten und unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten können. Der Automat ist ein Teil von Gmünds gesamtheitlichem Ansatz, der die Bürger dazu ermutigt, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen und nachhaltigen Konsum zu unterstützen.
Für weitere Informationen zu fair gehandelten Produkten bietet die Stadt einen digitalen „Fairen Einkaufsführer“ an, der unter gmuendfuermorgen.de verfügbar ist. Dieser Führer zeigt, wo in Schwäbisch Gmünd nachhaltige und faire Produkte erhältlich sind, und dient als nützliche Orientierung für interessierte Käufer.
Die Stadt hat sich auch die Herausforderungen der technischen Umsetzung des Fair-O-Mats zu eigen gemacht. Diese Automaten werden von einer kleinen Firma in Castrop-Rauxel produziert, die gebrauchte Geräte umfunktioniert und sie für den nachhaltigen Gebrauch anpasst. Markus Herrmann erläutert, dass der Automat keine Kühlung benötigt und somit besonders energieeffizient ist.
Die Vorzüge des Fair-O-Mats
Ein weiterer Vorteil des Fair-O-Mats ist die Einsparung von Energiekosten. Während traditionelle Snackautomaten monatliche Stromkosten von 20 bis 30 Euro verursachen, wird der Fair-O-Mat vollständig CO₂-neutral betrieben. Dies steht im Einklang mit den Zielen der Stadt, ihre ökologischen Fußabdrücke zu minimieren.
Zusätzlich zur Bereitstellung fair gehandelter Snacks ist der Fair-O-Mat auch Teil einer größeren Bewegung in Gmünd, die darauf abzielt, das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu schärfen. Das Konzept der Fairtrade-Stadt erfordert, dass lokale Einzelhändler und öffentliche Einrichtungen ein gewisses Angebot an fair gehandelten Produkten bereitstellen, was Gmünd erfolgreich umsetzt.
Die Stadt ist gespannt auf die Reaktionen der Öffentlichkeit, wenn der Automat im Herbst in Betrieb genommen wird. „Wenn die Nachfrage hoch ist, sind wir offen für die Idee, weitere Fair-O-Maten an anderen Standorten einzurichten“, sagt Herrmann. Dies könnte nicht nur das Angebot an fairen Produkten erweitern, sondern auch das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum in der Region weiter stärken.
Für mehr Informationen über die Fairtrade-Towns Kampagne und die Kriterien zur Zertifizierung besuchen Sie fairtrade-towns.de.