In der kleinen Gemeinde Jesberg, hoch oben im Schwalm-Eder-Kreis, geschieht derzeit etwas Außergewöhnliches: Der Bau eines beeindruckenden Wetterradars, das mit seinen 55 Metern Höhe bald die Baumkronen überragen wird. Nur neun Tage nach dem Baustart sind die Betonarbeiten bereits abgeschlossen, und das Bauprojekt schreitet in einem atemberaubenden Tempo voran. „Es lief alles gut, wir hatten großes Glück mit dem milden Herbstwetter und liegen deshalb voll im Zeitplan“, erklärt Bauleiter Erik Jackisch. Diese Informationen stammen von HNA.
Die Baustelle auf dem Wüstegarten, der höchsten Erhebung im Schwalm-Eder-Kreis, ist ein Ort des Staunens. Trotz dicker Nebelsuppe, die oft über dem Gelände hängt, arbeiten rund zehn Mitarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb, um das Bauwerk voranzutreiben. Täglich gewinnt der Turm etwa fünf Meter an Höhe, was ihn zu einem echten Blickfang für Wanderer und Radfahrer macht, die die Baustelle besuchen. „Es kommen hier viele Menschen vorbei“, bestätigt Jackisch und verweist auf den „massiven Baustellentourismus“, den der Bau anzieht.
Ein Meisterwerk der Baukunst
Die Bauweise des Wetterradars ist besonders innovativ. Dank der Gleitschalungstechnik wird das Bauwerk in Rekordzeit errichtet, während hydraulische Pressen und ein Kran dafür sorgen, dass der Beton kontinuierlich in die Schalung fließt. „Es klingt alles einfach, doch die Lage mitten im Wald bedeutet auch ein Bauen unter erschwerten Bedingungen“, so Jackisch. Die Forstwege sind nicht für schwere Lastwagen ausgelegt, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt.
Der neue Wetterturm wird nicht nur ein technisches Wunderwerk sein, sondern auch eine Attraktion für Touristen. Nach der Fertigstellung wird er eine Besucherplattform auf 705 Metern Höhe bieten, die eine atemberaubende Aussicht über den Kellerwald ermöglicht. Bürgermeister Heiko Manz ist sich sicher, dass der neue Turm ein Magnet für Besucher werden wird, und freut sich über die Einzigartigkeit, die er Jesberg verleiht.
Ein Blick in die Zukunft
Die alte, marode Holzkonstruktion wird bis spätestens Anfang 2027 abgebaut, und das Wetterradar wird dann als neues Wahrzeichen der Region stehen. „Das Wetterradar wird das touristische Alleinstellungsmerkmal dort oben sein“, so Manz. Die rot-weiße Flagge Österreichs, die derzeit auf dem Wüstegarten weht, erinnert daran, dass viele der Arbeiter aus dem Nachbarland stammen. Die nächsten Schritte in diesem spannenden Bauprojekt stehen kurz bevor, und die Vorfreude auf die Fertigstellung wächst.
Das Wetterradar wird nicht nur die Wettervorhersage verbessern, sondern auch die Attraktivität der Region steigern. Wie die Gemeinde Jesberg berichtet, wird die Plattform des neuen Turms ein einzigartiges Erlebnis für alle Besucher bieten, die die Schönheit der Natur aus der Höhe genießen möchten.