Die Frauen-Bundesliga überrascht in dieser Saison mit einem unerwarteten Aufstieg von Bayer Leverkusen. Während die großen Namen wie Wolfsburg und Bayern München traditionell die Liga dominieren, hat sich Leverkusen als ernstzunehmender Herausforderer etabliert. Nach einem packenden 2:1-Sieg im Rheinderby gegen den 1. FC Köln sprang das Team sensationell auf den zweiten Platz der Tabelle, nur einen Punkt hinter den Münchnerinnen, wie die taz berichtete.
Trainer Roberto Pätzold, der erst in dieser Saison die Leitung übernahm, hat mit seinem Team einen bemerkenswerten Umbruch vollzogen. Trotz des Abgangs wichtiger Spielerinnen wie Elisa Senß und Caroline Siems hat Leverkusen eine beeindruckende Leistung gezeigt. „Wir haben uns bewusst keine tabellarischen Ziele gesetzt, weil es schwer einzuschätzen war“, erklärte Pätzold im Gespräch mit der Sportschau. Dennoch ist das Team auf dem besten Weg, den Abstand zu den Top-Teams zu verkürzen.
Ein Team im Aufschwung
Die Neuzugänge, insbesondere die dänische Nationalspielerin Cornelia Kramer, die bereits vier Tore erzielt hat, haben sich schnell als Schlüsselspielerinnen etabliert. Auch Caroline Kehrer und Kristin Kögel tragen maßgeblich zum Erfolg bei. „Wir versuchen, den Gegner früh zu Fehlern zu zwingen und offensiv zielstrebig Chancen zu kreieren“, sagte Kögel. Diese Intensität und die hervorragende Teamchemie sind entscheidend für den Höhenflug des Vereins.
Besonders bemerkenswert ist das Vertrauen in den Nachwuchs. Spielerinnen wie die 17-jährige Estrella Merino Gonzalez und ihre Altersgenossinnen Ida Daedelow und Delice Bobby haben in dieser Saison ihre ersten Einsätze in der Bundesliga gefeiert. Pätzold betont, dass die Integration junger Talente ein zentrales Anliegen für ihn ist, auch wenn dies mit Risiken verbunden ist. „Wir haben viele Spielerinnen integriert, die zuvor noch keine Erfahrung in der Bundesliga gesammelt haben“, so der Trainer.
Ein Blick auf die Konkurrenz
Die Konkurrenz in der Liga ist hart, und Leverkusen hat bereits bewiesen, dass sie gegen die Top-Teams mithalten können. In einem spannenden Spiel gegen Bayern München führten sie zweimal, mussten sich jedoch in der letzten Minute mit 2:3 geschlagen geben. Pätzold ist sich der Herausforderungen bewusst, die vor seinem Team liegen, insbesondere im bevorstehenden Spiel gegen den VfL Wolfsburg. „Wir wollen ein unangenehmer Gegner sein, hoch pressen, Fehler erzwingen“, erklärte er.
Die aktuelle Saison zeigt, dass die Zeiten, in denen Bayern und Wolfsburg die Liga dominierten, vorbei sind. Leverkusen ist nicht nur ein Überraschungsteam, sondern könnte auch die etablierten Kräfte herausfordern. „Wir haben sehr vieles unternommen, dass wir aus dem Mittelfeld der Tabelle wieder eine Spitzenmannschaft geworden sind“, sagte Pätzold. Das Team hat das Potenzial, die Liga nachhaltig zu verändern und für spannende Spiele zu sorgen.
Die Entwicklung von Bayer Leverkusen in dieser Saison ist ein Zeichen für die wachsende Konkurrenz in der Frauen-Bundesliga. Mit einer breiteren Basis an talentierten Spielerinnen und einem klaren Plan unter Pätzold könnte der Verein in den kommenden Jahren eine noch bedeutendere Rolle spielen. „Wenn uns das weiterhin gelingt, wieso sollten wir nicht für eine Überraschung gut sein?“ So bleibt abzuwarten, wie sich die Tabelle im weiteren Verlauf der Saison entwickeln wird.