FrankreichGesellschaftSport

"Olympia für alle: Paris öffnet Türen für die Schwächsten"

Während der Olympischen Sommerspiele in Paris setzt die katholische Kirche mit dem Motto „Sport für alle“ ein Zeichen für Inklusion und Geschwisterlichkeit, indem sie benachteiligte Menschen zu spirituellen Angeboten und einer eigenen Olympiade einlädt, um ihre Herzen für das Festival des Sports zu öffnen.

Die Olympischen Sommerspiele in Paris, die vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 stattfinden, sind nicht nur ein Sportereignis, sondern auch ein bedeutender Anlass, um soziale Inklusion zu fördern. Die katholische Kirche in Frankreich engagiert sich intensiv dafür, dass auch die am stärksten benachteiligten Mitglieder der Gesellschaft in den Feierlichkeiten und der Freude der Spiele teilhaben können.

Engagement für die Gemeinschaft

Im Herzen von Paris, im V. Arrondissement, setzt die Napoleon-Stiftung unter dem Motto „Sport für alle“ ein Zeichen der Geschwisterlichkeit. Dort kommen dreimal wöchentlich Freiwillige und Gäste zusammen, um spirituelle Angebote zu gestalten, gemeinschaftliche Messen zu feiern und sogar eine eigene kleine Olympiade abzuhalten. Besonders berührend ist die Tatsache, dass die Übertragung der Olympischen Spiele auf einer Großleinwand den Menschen das Gefühl gibt, Teil dieses großen internationalen Festes zu sein. „Die Olympischen Spiele sollten ein Fest für alle sein und alle sollten dazu eingeladen werden“, sagt Claire Rossignol, die Sozialbeauftragte der Diözese Paris.

Kritik an sozialer Ausgrenzung

Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es auch Herausforderungen. So warnte die katholische Hilfsorganisation „Secours Catholique“ zuvor vor einer möglichen „sozialen Säuberung“ im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen. Das Ziel, eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, wird durch die hohe Ticketpreise für die Wettkämpfe vor Ort erschwert, die vielen armen Menschen den Zugang verwehren. Um dem entgegenzuwirken, hat die Stiftung Notre-Dame 500 Plätze für Bedürftige zur Verfügung gestellt, darunter auch Plätze für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

Ein Licht für alle

Eine symbolische Handlung war die Teilnahme von Claire Rossignol am olympischen Fackellauf. Für sie war es nicht nur eine persönliche Ehre, sondern auch eine Möglichkeit, die Flamme der Gemeinschaft zu verbreiten. „Wenn ich die Fackel getragen habe, rief ich den Menschen, die sich nicht trauten, sich der Fackel zu nähern, zu: ,Kommt, kommt‘“, erzählt sie. Die Flamme, ein Zeichen für Frieden und Freundschaft, wurde von rund 10.000 Trägerschaft durch 165 Orte in Frankreich getragen und soll jeden Einzelnen ermutigen teilzuhaben.

Spiritualität der Spiele

Papst Franziskus hat zu Beginn der Olympischen Spiele eine Botschaft gesendet, in der er betont, dass Sport eine universelle Sprache sei, die Barrieren überwindet und alle Menschen verbinden kann. Die Kirche sieht sich in der Verantwortung, insbesondere die Schwächsten der Gesellschaft zu unterstützen. „Ich spüre eine große Freude, die in den Bereich der Versöhnung fällt“, sagt Claire Rossignol, und reflektiert über die Parallelen zwischen den Spielen und der Beichte, die den Menschen die Möglichkeit gibt, in eine Gemeinschaft zurückzukehren.

Ein Blick in die Zukunft

Obwohl die Olympischen Sommerspiele bald enden, richtet Claire Rossignol bereits ihren Blick auf die kommenden Paralympics im September sowie auf die Olympischen Winterspiele 2030 in den französischen Alpen. Ihr Ziel ist es, sicherzustellen, dass möglichst viele Menschen, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund, auch dort eine Stimme und einen Platz finden. „Es ist unerlässlich, dass wir uns jeder Person zuwenden und ihnen signalisieren, dass sie Teil dieser Feierlichkeiten sind“, schließt sie.

Die olympische Idee von Geschwisterlichkeit und Inklusion wird durch das Engagement der Kirche und ihrer Gemeinde in Paris lebendig, und zeigt, dass Sport mehr ist als nur Wettkampf – es ist eine Feier des menschlichen Zusammenhalts.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"