Berchtesgadener LandSport

Sicherer Weg zu Sportstätten? Stadtrat lehnt Feldweg-Ausbau ab

Die SPD hat am 27. Juli 2024 im Laufener Stadtrat einen Antrag auf den Ausbau des Feldwegs Richtung Kirchanschöring gestellt, um die Sicherheit für Kinder und Jugendliche auf dem Weg zu den Sportstätten zu erhöhen, jedoch wurde dieser Antrag mehrheitlich abgelehnt.

Im Landkreis Berchtesgadener Land hat die Diskussion um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg zu Freizeitaktivitäten an Fahrt aufgenommen. Vor allem die Anwohner von Leobendorf und engagierte Mitglieder des Stadtrats sind besorgt über die aktuelle Verkehrssituation.

Gefahren auf dem Weg zu Sport und Musik

Immer wieder wird das Thema der Sicherheit auf der Esinger Straße angesprochen. Gabriele Hirche, SPD-Stadträtin und Wirtschaftsreferentin, beleuchtet die Problematik, dass viele Eltern ihre Kinder aufgrund der als gefährlich empfundenen Straßenbedingungen nicht alleine gehen oder radeln lassen. Dies führt dazu, dass zusätzlich viele Elterntaxis unterwegs sind, was den Verkehr weiter verschärft. Ihre Lösung: ein Ausbau des westlich gelegenen Feld- und Waldwegs zu einem eigenen Geh- und Radweg.

Der umstrittene Antrag auf Ausbau

Kürzlich stellte Hirche im Stadtrat einen Antrag vor, der jedoch auf deutliche Ablehnung stieß. Während die SPD-Stadträtin auf die Gefahren hinwies und einen Ausbau forderte, betonten andere Stadträte, dass der Feldweg bereits „gut befahrbar“ sei. Die Meinungen darüber, ob Sicherheitsbedenken ausreichend sind, um solche Maßnahmen zu rechtfertigen, gehen auseinander.

Technische Herausforderungen und rechtliche Rahmenbedingungen

Bauamtsleiter Werner Mitteregger erklärte, dass ein Umbau des Feldweges zu einem Geh- und Radweg eine Abstufung der Straßenklasse zur Folge hätte, was die Nutzung durch Landwirtschaft unmöglich machen würde. Dies führte zu weiterer Verwirrung unter den Antragstellern. Mitteregger merkte an, dass zwar „ein Radweg für die Wirtschaft freigegeben werden kann“, jedoch eine Kombination aus Bürger- und Wirtschaftsweg nicht zulässig ist.

Gemeinde und Anwohner im Dialog

Die Stadtratsitzung zeigt das Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen der Anwohner und den kommunalen Entscheidungsträgern. Während Hirche auf die erhöhte Verkehrssicherheit pocht, sehen viele Stadträte keinen Handlungsbedarf. Zweite Bürgermeisterin Brigitte Rudholzer wies darauf hin, dass bislang keine Unfälle in dem Abschnitt dokumentiert seien und hielt die Änderungen für nicht gerechtfertigt, insbesondere nicht angesichts der hohen Kosten von etwa 376.000 Euro.

Ökologische Überlegungen in der Diskussion

Ein weiterer Gesichtspunkt betrifft die Umwelt und das Landschaftsbild. Geschäftsleiter Christian Reiter äußerte Bedenken bezüglich der Versiegelung von Flächen und den potenziellen Auswirkungen auf die Lichtverschmutzung sowie die Insektenpopulation. Diese Aspekte spielen eine entscheidende Rolle in der öffentlichen Diskussion, da viele Bürger um den Erhalt ihrer Natur besorgt sind.

Wie geht es weiter?

Trotz der Ablehnung von Hirches Antrag bleibt das Thema Sicherheit auf den Straßen ein wichtiges Anliegen in der Gemeinde. Der Dialog zwischen den Anwohnern, der SPD und den anderen Parteien muss fortgesetzt werden, um Lösungen zu finden, die sowohl der Sicherheit der Kinder als auch den Bedürfnissen der Anwohner gerecht werden. Die Situation bleibt angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion entwickeln wird.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"