Die Übernahme des Berliner Gasnetzes durch das Land Berlin ist vorerst gescheitert, und das hat für die Stadt weitreichende Folgen. Die Landesregierung sieht die Anteilsmehrheit am Unternehmen Gasag als „nicht realisierbar“ an, wie die Senatsverwaltung für Wirtschaft am Donnerstag mitteilte. Die Gespräche mit den Energieunternehmen Engie und Eon, die jeweils etwa ein Drittel der Anteile an Gasag halten, sind gescheitert, wie [rbb24](https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/11/berlin-senat-gasag-uebernahme-gescheitert-energie-privat.html) berichtete.
Bereits zuvor hatte Berlin das Fernwärmenetz von Vattenfall übernommen und sich eine Option auf den Kauf der Gasag-Anteile gesichert. Doch die Verhandlungen gestalteten sich als äußerst schwierig. Die Senatsverwaltung stellte klar, dass auch die Anteile von Vattenfall nicht erworben werden. „Eine Ausübung der von Vattenfall eingeräumten Option zum Erwerb der Vattenfall-Anteile an der Gasag ist zum jetzigen Zeitpunkt strukturell nicht zielführend“, hieß es.
Die Rekommunalisierungsstrategie im Fokus
Der Einstieg bei Gasag sollte das letzte Puzzlestück in einer umfassenden Rekommunalisierungsstrategie des Landes im Energiebereich sein. Bereits 2021 hatte Berlin das Stromnetz für über zwei Milliarden Euro zurückgekauft, und auch das Wassernetz befindet sich in Landeshand. Trotz des gescheiterten Vorhabens sieht der Senat die Mehrheit an Gasag weiterhin als entscheidend an, um die energie- und klimapolitischen Ziele Berlins zu erreichen, wie [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-gasag-uebernahme-durch-land-berlin-gescheitert-100.html) berichtete.
Die Senatsverwaltung betonte, dass die Bemühungen zur Schaffung einer integrierten Wärmeplattform in Berlin fortgesetzt werden sollen, auch wenn die Verhandlungen mit den Energieunternehmen gescheitert sind. Diese Plattform soll nicht nur die Energieversorgung optimieren, sondern auch die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher wahren.
Ein Blick in die Zukunft
Die gescheiterte Übernahme des Gasnetzes ist ein Rückschlag für die Berliner Regierung, die sich ehrgeizige Ziele gesetzt hat, um die Energieversorgung der Stadt zu sichern und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen. Die Frage bleibt, wie die Stadt nun weiter verfahren wird, um die Kontrolle über das Gasnetz zu erlangen und die Rekommunalisierung voranzutreiben. Die Gespräche mit den großen Energieversorgern sind gescheitert, doch der Senat bleibt optimistisch und will neue Wege finden, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
Die Entwicklungen rund um die Gasag-Übernahme zeigen, wie komplex und herausfordernd die Energiepolitik in Berlin ist. Die Stadt steht vor der Aufgabe, ihre Energieversorgung nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig die Interessen der Bürger im Blick zu behalten. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um die Kontrolle über die Energieversorgung zu sichern und die Klimaziele zu erreichen.