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Blutspenden in Thüringen: Rekordrückgang im Sommer – So können Sie helfen!

Die Blutspendedienste in Thüringen berichten am 3. August 2024 von einem signifikanten Rückgang der Spendenbereitschaft im Juli, bedingt durch Urlaubszeit und Spendensperren für Rückkehrer aus Risikogebieten, was die Versorgung in den Kliniken gefährdet.

Die Sommermonate bringen für die Blutspendedienste in Thüringen nicht nur Sonnenschein und Urlaubsstimmung, sondern auch ernsthafte Herausforderungen. Die Zahl der Blut- und Plasmaspenden sinkt in dieser Zeit erheblich, was weitreichende Folgen für die medizinische Versorgung hat.

Rückgang der Spenden – Ein Problem für die Gesundheit

In den letzten Wochen wurde ein deutlicher Rückgang der Spendenbereitschaft registriert. Laut Markus Baulke, Hauptabteilungsleiter beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), lag das Spendenaufkommen im Juli zehn Prozent unter dem Soll. Diese Abnahme hat zur Reduzierung der Lagerbestände geführt, was alarmierend ist, da die Lagerzeit für Blutprodukte kurz ist: Blutplättchen sind nur vier Tage haltbar, während rote Blutkörperchen bis zu 49 Tage eingesetzt werden können.

Wer leidet unter den Folgen?

Die Folgen dieses Rückgangs betreffen nicht nur die Blutspendedienste, sondern vor allem die Kliniken, die auf die Spenden angewiesen sind, um Patienten zu versorgen. Eine Vollblutspende kann bis zu drei Menschen helfen, da die Blutbestandteile nach der Spende aufgetrennt und gezielt eingesetzt werden. Im Freistaat Thüringen wurden im Jahr 2023 nahezu 1.000 Spendentermine in verschiedenen Städten angeboten, doch die aktuelle Spendenbereitschaft ist besorgniserregend niedrig.

Ursachen für die sinkenden Spendenzahlen

Die Sommerferien sind eine zentrale Ursache für den Rückgang der Spendenzahlen, da viele potenzielle Spender im Urlaub sind. Besonders kritisch wird es, wenn Reisende aus Risikogebieten zurückkehren, da diese für eine bestimmte Zeit von der Spende ausgeschlossen sind. Diese Regelung dient dem Schutz der Empfänger, da verunreinigtes Spenderblut ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Sprecher Wolfgang Wehner vom Institut für Transfusionsmedizin Suhl führt zusätzlich zu den Urlaubszeiten auch die Fußball-EM und die extremen Temperaturen als Faktoren an.

Die Situation im Plasma-Service

Ähnliche Trends sind auch beim Plasma-Service Nordhausen zu beobachten. Die Zahl der Spender ist im Vergleich zu den Vorjahren gesunken, was bedeutet, dass die Versorgung nicht immer sichergestellt werden kann. Der Mangel an eigenen Spenden hat dazu geführt, dass die EU auf Plasmaimporte aus den USA angewiesen ist. Blutplasma ist für die Herstellung wichtiger Medikamente, insbesondere zur Behandlung von Hämophilie, unabdingbar.

Ein Aufruf zur Solidarität

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten ist die Spendenbereitschaft in Thüringen überwiegend hoch und das DRK ermutigt dazu, das Engagement in den kommenden Wochen zu verstärken. Jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren kann und sollte dazu beitragen, die wichtige Arbeit der Blut- und Plasmaspende aufrechtzuerhalten. Die medizinische Gemeinschaft zählt auf die Mithilfe der Bevölkerung, um Engpässe zu verhindern und die Versorgung in den Kliniken sicherzustellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sommerzeit eine kritische Phase für Blut- und Plasmaspenden darstellt. Das Engagement der Bürger ist nötig, um eine stabile Versorgung sicherzustellen und das Leben von Patienten zu retten.

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