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Thüringen startet neues duales Lehramtsstudium: 50 Verträge unterzeichnet

In Erfurt haben am 8. August 2024 Bildungsminister Helmut Holter und 50 junge Lehramts-Kandidaten Verträge für ein duales Studium unterzeichnet, um den Lehrermangel in Thüringen zu bekämpfen und erstmals einen praxisnahen Ausbildungsweg für Regelschulen einzuführen, der bereits Hunderte Bewerbungen erhalten hat.

BildungspolitikInnovativer Ansatz zur Lehrerausbildung in Thüringen

In Thüringen stehen die Schulen vor einer erheblichen Herausforderung: Der Mangel an Lehrkräften hat in den letzten Jahren zugenommen, was zu Unterrichtsausfällen führt. In einem innovativen Schritt haben 50 junge Lehramts-Kandidaten in Erfurt Verträge für ein duales Studium unterzeichnet, um diesem Problem entgegenzuwirken.

Duales Lehramtsstudium: Ein neuer Weg

Das neu eingeführte duale Lehramtsstudium in Thüringen kombiniert theoretische Studieninhalte mit praktischen Erfahrungen an Ausbildungsschulen und wird erstmals im kommenden Herbst/Wintersemester angeboten. Bildungsminister Helmut Holter (Linke) äußerte, dass dies ein wesentlicher Schritt sei, um die Lehrersituation in den Schulen langfristig zu verbessern.

Monatliche Entgelte als Anreiz

Die angehenden Lehrer erhalten während ihres Studiums an der Universität Erfurt ein monatliches Entgelt, das zu Beginn bei 1400 Euro liegt und während der Masterphase auf 1650 Euro steigt. Diese finanzielle Unterstützung könnte dazu beitragen, mehr Interessierte für den Beruf zu gewinnen. Die hohe Zahl der Bewerbungen zeigt, dass das Konzept auf reges Interesse stößt.

Anforderungen und Ausbildungsstruktur

Die Studierenden müssen sich nicht nur für die Ausbildung binden, sondern auch für die folgenden fünf Jahre in Thüringen bleiben. Ab dem 1. September beginnen sie mit einem Praktikum an den 50 ausgewählten Ausbildungsschulen im Land. Im Oktober startet dann das eigentliche Studium in Fächern wie Deutsch, Mathematik, Englisch und Wirtschaft/Technik für das Regelschullehramt. Nach zwei Semestern Theorie werden die Studierenden praktische Erfahrungen sammeln müssen, indem sie wöchentlich an zwei Tagen in den Ausbildungsschulen arbeiten.

Reaktionen auf die neue Ausbildungsmöglichkeit

Der Thüringens Lehrerverband unterstützt zwar diese Ausbildungsform, kritisiert jedoch die geringe Zahl an verfügbaren Ausbildungsplätzen. Tausende von Lehrern fehlen in Thüringen, und daher wird eine Steigerung der Kapazitäten als dringend notwendig erachtet. Der Landesvorsitzende des Verbands, Tim Reukauf, forderte mehr Tempo in der Ausbildung, da 50 neu geschaffene Verträge nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sind.

Blick in die Zukunft: Mehr Plätze gefordert

Die politischen Diskussionen in Thüringen drehen sich nicht nur um die Einführung des dualen Studienangebots. Es wird bereits über eine Erhöhung der Ausbildungsplätze für das nächste Jahr nachgedacht, um die steigende Nachfrage zu decken. Politische Stimmen, wie die von Christian Schaft, dem Landeschef der Linken, bekräftigen die Wichtigkeit, neue Wege zu gehen, um den bestehenden Lehrkräftemangel zu bekämpfen. Dies könnte einen nachhaltigen positiven Einfluss auf die schulische Bildung in Thüringen haben und dazu beitragen, die Qualität des Unterrichts in den Klassenräumen zu verbessern.

Insgesamt stellt das neue duale Lehramtsstudium eine vielversprechende Antwort auf die aktuellen bildungspolitischen Herausforderungen in Thüringen dar und könnte als Modell für andere Bundesländer dienen, die ähnliche Probleme haben.

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