Im malerischen Landkreis Traunstein stehen die ersten Agri-Photovoltaik-Anlagen (Agri-PV) in den Startlöchern! Diese innovativen Projekte, die landwirtschaftliche Nutzung mit der Gewinnung von Solarenergie kombinieren, sollen in den Gemeinden Schnaitsee, Tittmoning, Tacherting, Pittenhart und Übersee entstehen. Wie die Agri-PV Forschungs- und Demonstrationsanlage auf dem Staatsgut Grub in Poing zeigt, könnte dies der Beginn einer neuen Ära für die Region sein, wie chiemgau24.de berichtet.
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein (AELF) hat bereits zu zehn geplanten Anlagen Stellung genommen. Diese Anlagen sind die ersten ihrer Art in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land und könnten ein Vorbild für zukünftige Projekte sein. Matthias Anzinger, Sachgebietsleiter für Land- und Almwirtschaft am AELF, erklärt, dass es bei Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen zwei Systeme gibt: die klassischen Freiflächen-Photovoltaikanlagen und die neuen Agri-PV-Anlagen.
Regelungen und Anforderungen
Für die Genehmigung einer Agri-PV-Anlage sind strenge Vorgaben zu beachten. So darf die Grundfläche nicht größer als 25.000 Quadratmeter sein, und es muss die DIN SPEC 91434 eingehalten werden, die sicherstellt, dass die Technologie effizient und nachhaltig genutzt wird, während die landwirtschaftliche Produktion weiterhin möglich bleibt. Diese Vorgaben sind nicht nur wichtig für die Genehmigung, sondern auch für die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Doch nicht alles, was als Agri-PV bezeichnet wird, ist tatsächlich auch eine. Anzinger warnt vor „Etikettenschwindel“: „Es reicht nicht, ein paar Schafe, Rinder oder Ziegen unter Photovoltaikmodulen laufen zu lassen, um diese dann als Agri-PV zu bezeichnen.“ Um als echte Agri-PV anerkannt zu werden, muss ein Konzept zur dauerhaften landwirtschaftlichen Nutzung vorgelegt werden. Andernfalls droht der Verlust wertvoller landwirtschaftlicher Flächen.
Die Zukunft der Energiegewinnung
Die Agri-PV-Anlagen könnten nicht nur zur Energiegewinnung beitragen, sondern auch die Landwirtschaft in der Region stärken. Das AELF Traunstein sieht großes Potenzial in der Kombination von Landwirtschaft und erneuerbaren Energien, betont jedoch, dass dies ohne Täuschung geschehen muss. „Wir befürworten Agri-PV-Anlagen, die Landwirtschaft und Energiegewinnung kombinieren, aber ohne Etikettenschwindel – alles andere wird von uns ablehnend beurteilt“, so Anzinger.
Die Entwicklung dieser Anlagen könnte die Art und Weise, wie wir über landwirtschaftliche Flächen und Energieproduktion denken, revolutionieren. Wie innsalzach24.de berichtet, stehen die ersten Schritte bereits bevor, und die Region könnte bald ein Vorreiter in der nachhaltigen Energiegewinnung werden.
Mit der richtigen Umsetzung könnten diese Agri-PV-Anlagen nicht nur die Energieversorgung sichern, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der landwirtschaftlichen Flächen leisten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich dieses spannende Projekt entwickeln wird.