Ein neues Kapitel für die Stadt: Das Gewerbegebiet DonauTech steht kurz vor der Realisierung! Der Ortschaftsrat und der Technische Ausschuss haben den Bebauungsplan bereits genehmigt, und der finale Beschluss im Gemeinderat ist für den 18. November angesetzt. Die Stadt plant, auf einer Fläche von etwa 20 Hektar, die bisher landwirtschaftlich genutzt wurde, hochwertiges Gewerbe anzusiedeln, insbesondere aus der Medizintechnik, wie die Schwäbische Zeitung berichtet.
Die Diskussionen um das Projekt scheinen endlich zur Ruhe gekommen zu sein. Im Ortschaftsrat gab es nur eine Gegenstimme von Daniel Häßler (Freie Wähler), der sich über die massive Flächenversiegelung in der Nähe der Donau beschwert. Der aktuelle Satzungsbeschluss wurde jedoch ohne größere Einwände angenommen, was zeigt, dass die Meinungen der Beteiligten nun weitgehend harmonisiert sind.
Verkehrsanbindung und Herausforderungen
Ein zentrales Element des Bebauungsplans ist die Verkehrserschließung. Die neue Anbindung des Gewerbegebiets an die Bundesstraße 311 wird nicht mehr über einen Kreisverkehr bei der Espenbrücke führen, sondern über zwei versetzte Kreuzungen mit eigenen Abbiegespuren und Ampelregelung. Diese Änderung wurde nach einer dritten Anhörung beschlossen, die diesmal ohne nennenswerte Einwände verlief. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Verkehrszahlen, die teilweise aus der Coronazeit stammen und als nicht repräsentativ für die aktuelle Situation gelten. Walter Hornung (LBU) äußerte Zweifel an der Genauigkeit dieser Daten und warnte vor einem Anstieg des Pendlerverkehrs, der die Luftqualität in der Region beeinträchtigen könnte.
Die Stadt hat bereits eine Zählstelle an der Eßlinger Straße eingerichtet, um die Verkehrszahlen zu überwachen und aktuelle Daten zu liefern. Die Sorgen der Bürger über mögliche negative Auswirkungen auf die Luftqualität und das Prädikat als Luftkurort sind nicht unbegründet, wie die Schwäbische Zeitung weiter berichtet.
Bürokratie und Planungsdauer
Die Planung des Gewerbegebiets zieht sich bereits seit 2017 hin und hat in den Gremien und der Stadtverwaltung für viel Diskussion gesorgt. Joachim Hilzinger kritisierte die lange Dauer des Verfahrens und bezeichnete es als „lächerlich“, dass seit sieben Jahren über das Vorhaben gesprochen wird. Der Bebauungsplan umfasst mehr als 750 Seiten mit umfangreichen Dokumenten, darunter Gutachten zu Lärmentwicklung, Verkehr, Geologie und Klimaauswirkungen. Trotz der mehr als 70 Einwendungen von Bürgern und Stellungnahmen von über 30 Behörden wurden nur wenige Anregungen in den Plan aufgenommen.
Die Stadtverwaltung steht nun vor der Herausforderung, die Bedenken der Bürger ernst zu nehmen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Chancen, die das neue Gewerbegebiet bietet, nicht aus den Augen zu verlieren. Die Vorbereitungen für die finale Abstimmung im Gemeinderat laufen auf Hochtouren, und die Hoffnung auf einen baldigen Baubeginn ist groß.