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Der Ulmer Münster: Ein Abschied vom Titel des höchsten Kirchturms

Der Ulmer Münster verliert bald seinen Titel als höchster Kirchturm der Welt an die Sagrada Familia in Barcelona, doch Ulms evangelischer Dekan Torsten Krannich und die Stadt Ulm zeigen sich entspannt, da der Münsterturm weiterhin ein beeindruckendes sakrales Wahrzeichen bleibt.

Der Ulmer Münster und die Bedeutung des Rekords

Die Nachricht, dass der höchste Kirchturm der Welt bald nicht mehr in Ulm stehen wird, bringt gemischte Gefühle hervor. Mit der Sagrada Familia in Barcelona, deren Turm eine Höhe von über 172 Metern erreichen soll, wird der Ulmer Münster, der bis dato den Titel innehatte, die Spitzenposition abgeben müssen. Dennoch zeigt sich die Stadt Ulm gelassen gegenüber dieser Veränderung.

Gelassenheit in Ulm

Für Torsten Krannich, den evangelischen Dekan von Ulm, gibt es keinen Grund zur Besorgnis: „Wir sind völlig entspannt“, erklärte er gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Ulmer Münster hat seit fast 140 Jahren eine besondere Stellung inne und bleibt auch bei dieser Veränderung ein „beeindruckendes sakrales Gebäude“.

Ein historischer Überblick

Die Geschichte des Ulmer Münsters ist tief verwurzelt in der Stadt. Der Grundstein wurde zuletzt im Juni 1377 gelegt, und der Hauptturm wurde erst 1890 vollendet. Heute ist die Kathedrale nicht nur die größte protestantische Kirche Deutschlands, sondern auch ein bedeutendes Wahrzeichen, das viele Besucher anzieht.

Sanierungsarbeiten und Zukunftsausblick

In Anbetracht des bevorstehenden Rekordwechsels gibt es auch positive Nachrichten für die Zukunft des Münsters. Bis spätestens 2027, anlässlich des 650. Jubiläums der Kirche, sollen umfassende Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Zugang zu der letzten Plattform in 143 Metern Höhe wieder zu ermöglichen. Der Dekan betont, dass bis dahin auch Fragen zur Sicherheit, wie etwa der Brandschutz, geklärt werden sollen.

Ein neuer Rekord und die vielen Dimensionen des Glaubens

Es ist wichtig, die Relevanz solcher Rekorde im Kontext des Glaubens und der Gemeinschaft zu betrachten. Der Verzicht auf eine Verlängerung des Münsterturms, um den Titel „höchster Kirchturm“ zu behalten, verdeutlicht eine besonnene Herangehensweise. Es geht nicht nur um Höhen und Rekorde, sondern auch um die kulturelle und spirituelle Bedeutung des Ulmer Münsters, die unverändert bleibt, unabhängig von der Anzahl der Meter über dem Erdboden.

Insgesamt zeigt die Situation um den Ulmer Münster, dass Werte und Identität einer Gemeinde weit über physische Maßstäbe hinausgehen. Das Münster wird weiterhin ein zentraler Ort des Glaubens und der Versammlung in Ulm sein, trotz der Herausforderungen, die mit solch großen Veränderungen einhergehen. Es bleibt abzuwarten, wie die Sagrada Familia in Barcelona mit ihrem Rekord umgehen wird, während Ulm zeigt, dass man stolz auf die eigene Geschichte sein kann, unabhängig von Konkurrenzsituationen.

NAG

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