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Asiatische Hornisse bedroht Bienen: Neue Sichtungen in Niedersachsen

Die Asiatische Hornisse, eine invasive Art, wurde im Herbst 2023 erstmalig in Niedersachsen nachgewiesen, was vor allem Imker besorgt, da diese Hornissen gefährlich für Honigbienen sind und somit die lokale Biodiversität bedrohen könnten.

Die Entdeckung der Asiatischen Hornisse in Niedersachsen sorgt für Besorgnis bei Imkern und Naturschützern gleichermaßen. Diese invasive Art breitet sich zunehmend in Deutschland aus, nachdem sie im Herbst 2023 erstmals im Landkreis Diepholz nachgewiesen wurde. In den vergangenen Monaten gab es weitere Sichtungen in den Landkreisen Northeim und Grafschaft Bentheim, was die Frage aufwirft, wie sich diese Entwicklung auf die lokale Bienenpopulation und die Biodiversität auswirken könnte.

Die Bedeutung der Sichtungen

Die Entdeckung der Asiatischen Hornisse ist kein isolierter Vorfall. Die Art, die vor rund zehn Jahren vermutlich durch internationale Transporte nach Europa gelangte, hat sich in vielen Regionen des Kontinents ausgebreitet. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen wurde ein dramatischer Anstieg der Sichtungen registriert, während im ersten Teil des Jahres 2023 bereits 109 Exemplare dokumentiert wurden. Diese Entwicklung zeigt, dass die Hornisse sich nicht nur in Niedersachsen, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands ausbreitet und einen größeren Einfluss auf die Umwelt haben könnte.

Das Beutespektrum der Asiatischen Hornisse

Eine der größten Herausforderungen durch die Asiatische Hornisse ist ihr breites Beutespektrum. Die Art frisst nicht nur Fliegen und Spinnen, sondern jagt auch Honigbienen. Ein Hornissenvolk benötigt jährlich bis zu elf Kilogramm Insekten. Bei der Jagd auf Bienen kommt es häufig zu Verlusten in starken Bienenvölkern, da die Hornisse die Bienen am Bienenstock oder auf Blüten erbeutet. Dies führt dazu, dass Bienen aus Angst vor Angriffen nicht mehr zum Nektarsammeln ausfliegen.

Imker in Sorge um ihre Völker

Imker sind aus gutem Grund besorgt. Besonders schwache Bienenvölker, die durch andere Faktoren wie die Varroa-Milbe geschwächt sind, könnten leicht zur Beute der Hornisse werden. Während gesunde Völker in der Regel weniger stark betroffen sind, wird die potenzielle Schädigung der bereits geschwächten Populationen als bedeutend eingeschätzt. Leider fehlen derzeit zuverlässige Daten über die Schäden, die die Asiatische Hornisse bereits in Europa angerichtet hat.

Handlungsbedarf bei der Bekämpfung

Der Landkreis Bentheim hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung der Hornisse einzudämmen. So wurde im Juni 2023 ein Nest erfolgreich entfernt. Experten weisen jedoch darauf hin, dass die Bekämpfung der kleineren Primärnester relativ einfach ist, da diese in erreichbaren Höhen angelegt werden. Im Gegensatz dazu stellen die größeren Sekundärnester eine größere Herausforderung dar, da sie in Höhen von über zehn Metern liegen und damit schwer zu erreichen sind.

Wissenschaftliche Untersuchungen zur Biodiversität

Die Auswirkungen invasiver Arten auf die Biodiversität sind klar, doch in Bezug auf die Asiatische Hornisse fehlen noch umfassende wissenschaftliche Untersuchungen, um die genauen Konsequenzen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt beurteilen zu können. Dies ist besonders wichtig, um präventive Maßnahmen zu entwickeln und den Schutz von bedrohten Arten zu gewährleisten.

Ein Aufruf zum Schutz der Umwelt

Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse ist ein ernstes Warnsignal. Sie fordert nicht nur die Imker heraus, sondern wirft auch Fragen zur allgemeinen Umweltgesundheit und zur Biodiversität auf. Deshalb ist es wichtig, dass Bürger, Naturschützer und Fachleute zusammenarbeiten, um diese invasive Art zu überwachen und gegebenenfalls zu bekämpfen. Der Schutz einheimischer Bienen und die Bewahrung eines gesunden Ökosystems sollten dabei im Vordergrund stehen.

NAG

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